Politik

Drohnenattacke zum Jahrestag Zwei Tote in Kiew bei russischen Nachtangriffen

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Die ukrainische Hauptstadt Kiew feiert heute ihren Gründungstag. Für Russland ist das offenbar Anlass zu weiteren nächtlichen Luftangriffen. Mindestens 20 Drohnen werden abgeschossen, teilt Bürgermeister Klitschko mit.

Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist in der Nacht erneut Ziel "massiver" Drohnenangriffe geworden. Durch herabstürzende Trümmerteile sei ein Zivilist getötet worden, teilte der Bürgermeister Vitali Klitschko zunächst mit. Später teilten die Behörden den Tod einer weiteren Person mit. Im Bezirk Solomjanskyj seien in der Nähe einer Tankstelle Trümmerteile einer Drohne herabgestürzt, erklärte Klitschko im Messengerdienst Telegram. Eine 35-jährige Frau sei mit Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert worden, ein 41-jähriger Mann sei tot. Mindestens drei weitere Menschen seien nach Angaben der Kiewer Militärverwaltung verletzt worden.

Kurz zuvor erklärte er, dass die Luftabwehr der Hauptstadt "mehr als 20 Drohnen" abgeschossen habe, die Kurs auf die Hauptstadt genommen hätten. Der Bürgermeister bezeichnete den erneuten Angriff als "massiv" und rief die Bevölkerung auf, in den Schutzräumen zu bleiben. Er warnte vor einer weiteren Welle von Drohnenangriffen, "die gleichzeitig aus mehreren Richtungen kommen".

Feuer nach Explosionen

Klitschko zufolge brach zudem in einem Unternehmen im Bezirk Holosiiwskyj ein Feuer aus. Klitschko hatte kurz nach 2.00 Uhr Ortszeit (1.00 Uhr MESZ) erste Explosionen gemeldet, die andauern würden. Ebenfalls durch Trümmerteile von Drohnen brach Feuer in mehreren Teilen der Hauptstadt aus, auch in einem historischen Viertel.

Augenzeugen berichten, dass während der Luftangriffswarnungen, die am Sonntag kurz nach Mitternacht ertönten, viele Menschen auf ihren Balkonen standen und zum Teil "Ehre sei der Luftabwehr" riefen. Die Angriffe in der Morgendämmerung erfolgten am letzten Sonntag im Mai, wenn die Hauptstadt den Kiewer Tag feiert, den Jahrestag ihrer offiziellen Gründung vor 1.541 Jahren. Dieser Tag wird üblicherweise mit Straßenfesten, Live-Konzerten und besonderen Museumsausstellungen begangen, die auch für dieses Jahr geplant sind, allerdings in kleinerem Rahmen.

Die ukrainische Hauptstadt wird seit Mai regelmäßig von Russland angegriffen. Der Chef der Militär- und Zivilverwaltung, Serhij Popko, hatte die Zahl der nächtlichen Angriffe am Freitag mit dreizehn seit Monatsbeginn angegeben.

Quelle: ntv.de, sba/AFP/rts

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