Apple, Anker, Amazon und Co.iPhone-Ladekabel im Test - ein Günstig-Produkt kann es mit dem Original aufnehmen

Lädt das Original-Ladekabel von Apple das Handy wirklich schneller auf als die günstigeren Versionen von Amazon Basics und Co.? Der ntv Produkt-Check testet neun Handyladekabel am iPhone 13. Das Ergebnis bietet eine Überraschung.
Wir testen unterschiedliche "USB-C auf Lightning"-Kabel - dieses System benötigt das iPhone 13 (das aktuell am meisten verbreitete iPhone-Modell hierzulande) zum Laden. Die Handy-Ladekabel in unserem Test unterscheiden sich nicht nur im Preis, sondern auch in Länge und Dicke. Die Überraschung: Ein recht unscheinbares No-Name-Produkt rückt dem Original-Ladekabel von Apple ganz schön auf die Pelle!
Diese Ladekabel von Apple und Co. haben wir getestet
Neben dem Original-Ladekabel von Apple testen wir bekannte Marken, ein No-Name-Produkt und die Eigenmarke von Amazon. Damit decken wir die Preisspanne von "billig" bis zum Markenprodukt zwischen 3,50 Euro und 25 Euro (Originalpreis) ab. Alle Ladekabel in unserem Test haben laut Hersteller eine "MFi"-Zertifizierung, sind also offiziell für den Gebrauch am iPhone durch Apple abgesegnet.
Die iPhone-Ladekabel im Test
Anker 310 USB C auf Lightning Ladekabel (90cm), UVP 14,99 Euro*
RAVIAD USB C Lightning Kabel (30 cm), UVP 6,89 Euro (2 Stück)*
Amazon Basics USB-2.0 Typ-C auf Lightning-Kabel (90 cm), UVP 7,68 Euro*
JJCall USB C Lightning Kabel (1 m), UVP 7,99 Euro (2 Stück)*
So testen wir die Handy-Ladekabel von Apple, Anker, UGreen und Co.
Wir wollen herausfinden, wie viel Prozent Ladeleistung die verschiedenen Handykabel in genau 30 Minuten liefern. Dafür lassen wir die Stoppuhr auf einem separaten Handy mitlaufen und halten bei 30 Minuten an. Um keinem Kabel einen Vorsprung zu verschaffen, fangen wir bei exakt 21 Prozent Restladung an - dafür passen wir genau den Moment ab, in dem der Akku von 20 auf 21 Prozent springt. Für den Test verwenden wir neue Kabel an einem ebenfalls unbenutzten 20 Watt-Adapter von Apple. Wir laden immer vormittags, verwenden keinen Mehrfachstecker und bewegen das iPhone während des Ladevorgangs nicht. Im Rahmen des Produkt-Check' achten wir beim Test auf etwaige Besonderheiten bei Handhabung und Material. Ausschlaggebend für die Platzierung von Testsieger und Preis-Leistungssieger ist aber die Ladeleistung.
Erster Testsieger: Apple USB-C auf Lightning Ladekabel mit starker Leistung
Wir starten den Test mit dem Originalzubehör von Apple, dem iPhone USB-C auf Lightning Kabel mit einem Meter Länge. An diesem Referenzwert wollen wir die anderen Kabel messen. Können sie mithalten oder schaffen sie sogar mehr Ladeleistung als das Original? Bei 20 Prozent Restladung schließen wir das iPhone 13 an das Kabel an und stoppen exakt in dem Moment, in dem der Akku 21 Prozent anzeigt, die Stoppuhr auf einem separaten Handy. Nach 30 Minuten zeigt das iPhone eine Akku-Ladung von 67 Prozent an. Damit legt das Apple-Kabel eine Bestzeit im Test vor, die nicht mehr gesteigert werden wird. Aber: Zwei Kabel können durchaus mithalten.
Testsieger zwei: Amazon Basics USB-2.0 Typ-C auf Lightning-Kabel zieht gleichauf
Das günstige Kabel von Amazon Basics ist mit 90 Zentimetern etwas kürzer als das Original von Apple. Wir vergewissern uns in der Anleitung, dass das Kabel MFi-zertifiziert ist, also für das iPhone von Apple abgesegnet. Die Rillenstruktur am Kabelanschluss soll eine erhöhte Griffigkeit gewährleisten. Nach genau 30 Minuten stoppen wir die Ladezeit und sind überrascht: Ebenfalls 67 Prozent, also die gleiche Ladeleistung wie beim Apple-Original.
Preis-Leistungssieger JJ Call USB C Lightning Kabel kommt im 2er Pack
Sogar im Zweierpack - und damit preislich absolut unschlagbar - kommt das No-Name-Kabel daher. Minimal dicker im Durchmesser ist es ansonsten ein offensichtliches Nachahmerprodukt mit glatter, weißer Kabeloberfläche und einer Länge von einem Meter. Auch dieses Billig-Produkt gibt an, MFi-zertifiziert zu sein. Nach 30 Minuten Ladezeit am Apple-Adapter zeigt das Handy 66 Prozent Akkuladung an - nur ein Prozent unter der Leistung des Original-Kabels von Apple. Damit ergattert sich das günstigste Kabel im Test souverän den Preis-Leistungs-Sieg.
RAVIAD USB C Lightning iPhone Ladekabel 1 Meter mit Nylon-Ummantelung zeigt sich solide
Das iPhone-Ladekabel von Raviad testen wir in drei unterschiedlichen Längen. Die Vermutung: Ein kürzeres Kabel könnte wegen seiner geringeren Strecke schneller laden. Dass diese These allerdings nicht zu halten ist, werden die unterschiedlich langen Kabel von Raviad im Test noch zeigen. In der Ein-Meter-Variante schafft das Ladekabel 65 Prozent in 30 Minuten. Das Kabel ist mit Nylon ummantelt, was die Haltbarkeit unterstützen soll.
RAVIAD USB C Lightning iPhone Ladekabel 2 Meter liefert im Test gleich gute Leistung
Eigentlich war das 2-Meter-Kabel von Raviad ein Fehlkauf. Anstatt es zurückzuschicken, entscheiden wir uns aber dafür, es im Test mit zu berücksichtigen - exemplarisch wollen wir damit prüfen, ob unterschiedlich lange Kabel auch unterschiedlich schnell laden. Im Fall des Raviad-Kabels mit zwei Metern Länge zeigt sich aber in der Ladeleistung kein Unterschied: Es schafft, ebenso wie sein kürzerer Verwandeter, 65 Prozent Akkuladung in 30 Minuten.
UGREEN USB C auf Lightning Ladekabel PD 3.0 mit Knickschutz
Das ebenfalls MFi-zertifizierte Ladekabel von Ugreen ist exakt einen Meter lang, die Nylonummantelung und ein spezieller Knickschutz sollen Langlebigkeit gewährleisten. Die testen wir in unserem Test nicht, wohl aber die Ladeleistung.
Das UGreen-Ladekabel schafft es nach 30 Minuten Ladezeit von 21 auf 64 Prozent.
iPhone Ladekabel von Belkin als kalifornische Marke im Test
Fast schon ungewöhnlich erscheint die Herkunft des USB-C auf Lightning-Kabels - es kommt offenbar aus Kalifornien (zumindest ist der Firmensitz von Belkin dort), alle anderen Kabel stammen aus China. Das Kabel ist im Vergleich einen Hauch kürzer und dicker als das Original von Apple. Im Test schafft es unter den bekannten Bedingungen 63 Prozent Akku-Ladeleistung.
RAVIAD USB C Lightning iPhone Ladekabel 30 cm schneidet im Test schlechter ab
Ob kürzer bei Ladekabeln gleichbedeutend ist mit leistungsschwacher, diese Frage können wir in unserem Test nicht beantworten. Im direkten Vergleich mit den Ein- und Zwei-Meter-Kabeln der gleichen Reihe schafft das nur 30 cm kurze Kabel von Raviad aber weniger. Nur 62 Prozent Akkuladung zeigt das iPhone nach 30 Minuten (angefangen bei 21 Prozent). Praktisch für unterwegs ist ein kürzeres Ladekabel aber wohl in jedem Fall.
Anker 310 USB C auf Lightning Ladekabel, 90cm
Mit 90 Zentimetern ist das Ladekabel von Anker etwas kürzer als die Vergleichskabel von Apple und Co. Wie alle Kabel in unserem Test ist es laut Hersteller MFi-zertifiziert, in der Anleitung wird es als sehr stabil angepriesen und auf "rigorose" Labortests verwiesen. Eine 24-Monate-Garantie soll das belegen. Im Test kann das Ladekabel aber in Sachen Akkuleistung weniger überzeugen und schafft nur 62 Prozent.
Fazit zum iPhone 13-Ladekabel-Test
Mit dem Original von Apple* macht man als Ladekabel fürs iPhone 13 nichts falsch und hat im Bestfall ein Qualitätsprodukt, das lange hält. Wer häufiger nachkaufen muss oder viele Ladekabel an mehreren Orten bereithalten will, kann mit den günstigen Produkten von Amazon Basics* oder - mit minimal geringerer Ladeleistung - von JJCall* Geld sparen. Einem Langzeittest setzen wir die Kabel nicht aus, weswegen wir über deren Haltbarkeit keine Aussage machen können.
Welches Ladekabel braucht das neue iPhone 17?
Wer stolzer Besitzer des neuen iPhone 17 ist, benötigt ein USB‑C‑auf‑USB‑C‑Ladekabel (also kein Lightning-Anschluss mehr). Dazu passt ein USB‑C‑Netzteil mit mindestens 20 W, besser 30-40 W für noch schnelleres Laden.
Was heißt "MFi zertifiziert"?
MFi-zertifiziert bedeutet, dass ein Zubehörteil wie ein Kabel offiziell das „Made for iPhone/iPad/iPod“-Zertifikat von Apple erhalten hat. Produkte mit dieser Zertifizierung sind speziell für Apple-Geräte konzipiert und wurden von Apple auf Kompatibilität, Sicherheit und Qualität geprüft. Nicht-zertifizierte Produkte können zwar funktionieren, bieten jedoch keine garantierte Kompatibilität oder Langlebigkeit und können im schlimmsten Fall dem Gerät schaden oder nach einem Update unbrauchbar werden.
Tipps zum Handy aufladen
Den Ladestand des Handys möglichst zwischen etwa 20 und 80 Prozent halten. Eine Tiefentladungen (Akku komplett leer bis zum Ausschalten) sollte vermieden werden, weil das den Akku besonders stark beansprucht.
Wie hält der Handy-Akku länger?
Hitze ist einer der größten Feinde des Akkus: Handy nicht in der Sonne, auf der Heizung oder unter dem Kopfkissen laden und nicht im heißen Auto liegen lassen. Starke Kälte sollte ebenfalls vermieden werden - ein sehr kaltes Gerät sollte am besten erst auf Zimmertemperatur gebracht werden, bevor es geladen wird.
*Die Testredaktion rund um den "ntv Produkt-Check" ist unabhängig, erwirbt alle Produkte auf eigene Kosten, führt Tests durch und bewertet nach objektiven Kriterien. Wenn Sie ein Produkt über einen Link kaufen sollten, erhalten wir eine Provision. Der Preis ändert sich dadurch nicht.







