Regionalnachrichten

Baden-WürttembergAuto in Brand: Gibt es Videos vom Tatort des Raubüberfalls?

17.12.2025, 14:24 Uhr
Die-Polizei-fahndet-nach-wie-vor-nach-den-fluechtigen-Taetern

Ein ausgebranntes Auto und spektakuläre Flucht: Nach dem Überfall auf einen Geldtransporter untersucht die Polizei Spuren. Verrät ein Video vom Tatort etwas?

Filderstadt (dpa/lsw) - Flammen schlagen nachts aus einem Auto, es steht mitten auf der Straße, die Türen weit offen: Nach dem Überfall auf einen Geldtransporter in Filderstadt und der spektakulären Flucht der drei bewaffneten Räuber sorgt ein mutmaßliches Video vom Tatort für Aufsehen. Von den unbekannten Männern fehlt aber nach Angaben der Polizei noch jede Spur.

Auf einem kurzen Videoschnipseln soll zu sehen sein, wie einer der Wagen der Täter ausbrennt. Ein zweiter Film zeigt mutmaßlich einen Teil des Geschehens am Tatort, darunter den Geldtransporter, der von einem weiteren Auto der Täter blockiert wird. Ein Augenzeuge soll die beiden Aufnahmen gedreht haben, teilte die Polizei mit. Sie würden nun ebenso wie weitere Spuren ausgewertet. Zuvor hatten mehrere Medien über die Videos berichtet.

Täter wendeten Blockade-Taktik an

Beim Überfall am frühen Montagmorgen waren die maskierten Räuber nach Angaben der Staatsanwaltschaft sehr genau vorgegangen. Nach bisherigen Erkenntnissen griffen die Täter zu einer regelrechten Blockade-Taktik: Ein Auto bremste dem Werttransporter auf dessen eigener Fahrspur aus, während zwei weitere Pkw von hinten aufschlossen und das Fahrzeug einkesselten. Einer der Männer bedrohte den Mann am Steuer mit einer Schusswaffe.

Die Komplizen schnappten sich das Geld aus dem Laderaum. Sie erbeuteten nach weiteren Polizeiangaben insgesamt Bargeld in sechsstelliger Höhe, setzen eines ihrer Autos in Brand und ergreifen unerkannt die Flucht.

Die beiden Fahrer des Geldtransporters blieben während des Angriffs in der Kabine sitzen und kamen mit dem Schrecken davon – verletzt wurde niemand.

Nur wenige Überfälle auf Geldtransporter

Geld- oder Werttransporter werden in Deutschland eher selten überfallen. Im Jahr 2023 wurden bundesweit vier Überfälle auf Spezial-Geldtransportfahrzeuge erfasst. In Baden-Württemberg ist laut Landeskriminalamt aus den Jahren 2022 und 2023 kein einziger Fall registriert. Zahlen für das vergangene Jahr liegen noch nicht vor.

Die geringe Zahl an Vorfällen dürfte vor allem mit den strengen Vorschriften für die Mitarbeiter der Unternehmen und mit den schärferen Sicherheitsrichtlinien zu tun haben. Die Fahrzeuge sind gepanzert und sicher. Steigen die Mitarbeiter nicht aus, ist die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Überfalls nach Einschätzung der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) extrem niedrig. Selbst bei einer Panne des Transporters sei es Vorschrift, sitzenzubleiben und die Polizei zu rufen.

Quelle: dpa

Regionales