BayernNicht nur Bayerns Tannenbäume leiden unter Hitze und Dürre

Dass es vielen Wäldern im Freistaat wegen des Klimawandels schon lange schlecht geht, ist nicht neu. Die neuste Erhebung zum Zustand der Bäume zeigt aber: Die Lage verschlechtert sich leider weiter.
München (dpa/lby) - Bayerns Wälder leiden weiterhin massiv unter den Folgen des Klimawandels und der Trockenheit. Der Waldzustandsbericht 2025 belegt im dritten Jahr in Folge einen angespannten Gesundheitszustand der Bäume. In diesem Jahr hätten vor allem fehlende Niederschläge im Frühjahr und hohe Sommertemperaturen den Wäldern zugesetzt – besonders in Nordbayern und hier wiederum in Mittelfranken. Passend zur Weihnachtszeit zeigten sich auch bei Bayerns Christbäumen die Folgen immer klarer.
"Unsere Wälder stehen unter erheblichem Druck durch den Klimawandel. Wir dürfen jetzt keine Zeit verlieren – der Aufbau zukunftsfähiger, stabiler Mischwälder hat höchste Priorität", sagte Forstministerin Michaela Kaniber (CSU) in München.
Zustand von Nadelbäumen hat sich weiter verschlechtert
Ein wichtiger Faktor in dem Bericht ist der Verlust von Nadeln und Blättern. Dieser wird von Fachleuten an einzelnen Bäumen gemessen - im Vergleich zu einer normalen und gesunden Baumkrone. Im Durchschnitt lag der mittlere Nadel- und Blattverlust den Angaben zufolge bei Nadelbäumen bei 27,8 Prozent, bei Laubbäumen waren es 23,2 Prozent. Im vergangenen Jahr war der Verlust mit jeweils 26,1 Prozent angegeben worden.
Während sich somit also der Zustand der Laubbäume leicht erholte, verschlechterte sich der Zustand der Nadelbäume erneut geringfügig. Am stärksten betroffen ist weiterhin die Kiefer mit einem mittleren Nadelverlust von 34,2 Prozent (Vorjahr 32,3 Prozent). Ein vermehrter Befall durch Misteln, welche den Bäumen Wasser entziehen, verschärfe die Situation: 36 Prozent aller untersuchten Kiefern seien betroffen, in Mittelfranken sogar rund 61 Prozent.
Schadensrate bei Tannen angestiegen
Auch die Fichte weist laut Bericht weiterhin einen hohen Nadelverlust von 24,6 Prozent (Vorjahr 25,1 Prozent) auf, bei den Tannen stieg die Schadensrate gar auf 24,3 Prozent (Vorjahr 21,6 Prozent). Während bei der Buche eine leichte Verbesserung auf 22,2 Prozent (Vorjahr 23,3 Prozent) Blattverlust verzeichnet wurde, blieb es bei der Eiche mit 25,1 Prozent fast gleich (Vorjahr 24,9 Prozent).
Auch das Eschentriebsterben ist in Bayern nach der Erhebung der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft ein Problem: 49,1 Prozent der untersuchten Eschen wiesen deutliche Symptome auf. Neben dem Erhalt vitaler Eschen setzt das Ministerium für die Zukunft auf die Aussaat widerstandsfähiger Eschen.
Bereits seit 1983 gibt es einmal im Jahr die Waldzustandserhebung zur Gesundheit der Wälder in Bayern. Die Ergebnisse werden im Landtag vorgestellt und anschließend veröffentlicht.