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BayernSoldat: Keine Corona-Impfung wegen Angst vor Nebenwirkungen

19.03.2024, 03:05 Uhr
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(Foto: Sven Hoppe/dpa/Archivbild)

Schweinfurt (dpa/lby) - Ein wegen Gehorsamsverweigerung angeklagter ehemaliger Bundeswehrsoldat hat vor dem Landgericht Schweinfurt von seiner Angst vor Nebenwirkungen der Corona-Impfung berichtet. Er habe sich trotz Pflicht 2022 auch nicht immunisieren lassen, weil er die Zeitspanne von der Entwicklung des Impfstoffs bis zur Zulassung als viel zu kurz empfunden habe, sagte er am Dienstag in der Berufungsverhandlung. Bei anderen Impfstoffen betrage der Zeitraum mehrere Jahre, bei Corona kein Jahr, sagte der 27-Jährige. "Das war mir das schon ein bisschen suspekt."

Der Mann war im vergangenen Juli trotz Verweigerung der vorgeschriebenen Corona-Impfung vom Amtsgericht Bad Kissingen freigesprochen worden. Die Befehlserteilung im Jahr 2022 war nach Überzeugung des Gerichts nicht verhältnismäßig. Dagegen legte die Staatsanwaltschaft Berufung ein - daher nun die Verhandlung am Landgericht.

Ein damaliger Vorgesetzter des Angeklagten sagte vor Gericht: "Es gibt bei der Bundeswehr ein Basisimpfschema, was jeder Soldat zu erfüllen hat." Corona sei damals neu gewesen, viele Soldaten hätten zunächst Bedenken gegen die Impfung gehabt. "Es gab mehrere Soldaten, die es erst nicht machen wollten."

Für die Sicherheit von Impfstoffen ist in Deutschland das Paul-Ehrlich-Institut zuständig. Laut diesem sind in der EU mehrere Impfstoffe gegen das Coronavirus zugelassen. Die Wirksamkeit ist wissenschaftlich erwiesen. Häufig gibt es nach einer Corona-Impfung vorübergehende Reaktionen wie den "Impfarm" oder Kopfschmerzen, äußerst selten hingegen schwerwiegende Nebenwirkungen.

Quelle: dpa

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