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Berlin & BrandenburgWas Sie über den Winterdienst in Berlin wissen müssen

04.12.2025, 14:54 Uhr
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Wer muss in Berlin wann Schnee räumen? Warum Bus- und Straßenbahnhaltestellen oft schon früh dran sind – und wo Anwohner selbst zur Schaufel greifen müssen.

Berlin (dpa/bb) - Die ersten frostigen Nächte und auch den ersten Schneefall gab es in dieser Winter-Saison bereits in der Hauptstadt - der Winterdienst der BSR war daher auch schon im Einsatz. Auch für die kommenden Aufgaben sieht sich das landeseigene Unternehmen gut gerüstet.

Doch um welche Bereiche kümmert sich die BSR genau? In welcher Reihenfolge werden verschneite Straßen geräumt und gestreut? Und wann sind die Anwohner in der Pflicht?

Die Winterdienst-Aufgaben der BSR

Das kommunale Unternehmen verantwortet den Winterdienst auf Fahrbahnen einschließlich der Radfahrstreifen (circa 11.000 Arbeitskilometer) und auf etwa 59.000 Fußgängerüberwegen. Hinzu kommen Radwege (etwa 1.200 Arbeitskilometer), rund 6300 Bus- und Straßenbahnhaltestellen sowie zwölf Plätze (darunter Alexanderplatz, Pariser Platz, Breitscheidplatz) und sechs Fußgängerzonen (darunter Rathausstraße, Wilmersdorfer Straße, Altstadt Spandau).

Das Straßennetz hat die BSR in verschiedene Kategorien eingeteilt: Die Stadtautobahnen haben beim Winterdienst oberste Priorität. Den Hauptverkehrsstraßen und Straßen mit öffentlichem Personennahverkehr (etwa 3.600 Arbeitskilometer) kommt ebenfalls eine besondere Priorität zu, wie die BSR schreibt. Alle weiteren Straßen, sogenannte E2-Straßen, werden mit "nachrangiger Dringlichkeit" bearbeitet. "Erst wenn die Abarbeitung von Stadtautobahnen und E1-Straßen es zulässt, führt die BSR auf E2-Straßen Schneeräumungen durch."

Die Ausstattung

Für den Winterdienst hat die BSR eigenen Angaben zufolge 540 Räum- und Streufahrzeuge zur Verfügung. In den Streugutlagern des Unternehmens befinden sich zudem etwa 13.000 Tonnen Salz, 2.100 Kubikmeter Sole und 5.000 Tonnen Splitt.

Je nach Priorität der Straßen werden unterschiedliche Mittel eingesetzt: Auf den Stadtautobahnen wird durchgängig mit Feuchtsalz gestreut oder Sole versprüht. Auf den Hauptverkehrsstraßen kommen diese Mittel punktuell zum Einsatz, in der Regel an Kreuzungen, Einmündungen, Haltestellen sowie besonderen Gefahrenstellen. Auf den Straßen mit geringer Verkehrsbedeutung ist der Einsatz von Auftaumitteln wie etwa Feuchtsalz in der Regel nicht erlaubt.

Das Winterdienst-Team

Rund 2.300 Beschäftigte sind für den Winterdienst bei der BSR im Einsatz. In der Regel sind die Beschäftigten in zwei Schichten unterwegs, bei extremen Wetterlagen auch in drei Schichten - dann also rund um die Uhr. Gefragt ist aber die Unterstützung aller Verkehrsteilnehmer: Sie sollten ihr Verhalten "der jeweiligen Witterung anpassen, den Winterdienstfahrzeugen ein zügiges Durchkommen ermöglichen und allgemein gegenseitige Rücksichtnahme walten lassen", wie die BSR auf ihrer Webseite schreibt.

Die Aufgaben der Anlieger und Grundstückseigentümer

Für den Winterdienst auf Gehwegen sind grundsätzlich die jeweiligen Anlieger beziehungsweise Grundstückseigentümer verantwortlich. Diese müssen dort sowohl Schnee als auch Eis beseitigen. Außerdem muss der Gehwegbereich mit abstumpfenden Mitteln gestreut werden, also zum Beispiel Splitt oder Sand. Verstöße gegen diese Räum- und Streupflicht werden mit Bußgeldern geahndet.

Auch die BVG bereitet sich auf Frost und Schnee vor

Die Berliner Verkehrsbetriebe haben ihre Fahrzeuge und Anlagen eigenen Angaben zufolge ebenfalls wetterfest gemacht und auf die kalte Jahreszeit vorbereitet. "Damit die 309 Weichenanlagen auf den oberirdischen Abschnitten bei der U-Bahn und die 632 bei der Straßenbahn nicht einfrieren, sind die meisten Weichen mit Heizungen ausgestattet", teilte die BVG mit. Bei der Straßenbahn seien es rund 500 Heizungen, bei der U-Bahn seien alle oberirdischen Weichen mit Heizstäben ausgestattet. "Seit Anfang November sind sie im automatischen Wintermodus aktiv, sodass sie bei bestimmten Temperaturen selbstständig anspringen", teilte das Unternehmen mit.

Bei Schneefall und Eisregen kommt zudem ein sogenannter Stromschienen-Schmierzug zum Einsatz. Der orangerote Wagen spielt vor allem auf den Linien U1 bis U3 eine besondere Rolle. "Bei diesen Linien liegen die Kontaktflächen der Stromschienen auf der Oberseite und sind somit dem Wetter ausgesetzt", teilte die BVG mit. Mit speziellen Bürsten, den biologisch abbaubaren Tau- und Schmierstoffen sorge der Spezialzug dafür, dass der Kontakt zwischen Stromschiene und Stromabnehmer störungsfrei funktioniert.

Quelle: dpa

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