Hamburg & Schleswig-HolsteinStadt Kiel richtet drei Waffenverbotszonen ein

Die Kieler Polizei hat in den vergangenen Jahren vermehrt Straftaten mit Messern registriert. Wo sollen die neuen Waffenverbotszonen entstehen und was bedeuten sie für Bürgerinnen und Bürger?
Kiel (dpa/lno) - Die Landeshauptstadt Kiel richtet Anfang kommenden Jahres drei Waffenverbotszonen ein. Damit reagiere man auf eine vergleichsweise hohe Anzahl von Rohheitsdelikten mit Messern und anderen Waffen, teilten die Stadt und die Polizeidirektion Kiel mit.
Die Waffenverbotszonen, die mit Schildern gekennzeichnet werden, entstehen am Vinetaplatz bis hin zur Grundschule im Stadtteil Gaarden, rund um den Hauptbahnhof sowie im Kieler Rotlichtviertel im Bereich des Walls und der Flämischen Straße. Auch die Hörnbrücke, die Gaarden mit dem Hauptbahnhof verbindet, gehört zur Waffenverbotszone.
Ordnungsbehörden und die Polizei werden dadurch in die Lage versetzt, innerhalb dieser Zonen anlassunabhängig Menschen nach Waffen zu durchsuchen und gefundene Waffen gleich sicherzustellen. Begründet wird die Einrichtung der Waffenverbotszonen mit ausgewerteten Daten der Kriminalstatistik der Polizei. Sie belegten den Handlungsbedarf.
Oberbürgermeister: Start im Februar oder März
Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) geht davon aus, dass man "früh im neuen Jahr" damit loslegen könne, sagte er bei einem Pressetermin im Rathaus. Er nennt als Zeitpunkt Februar oder März. Man müsse noch einen Erlass des Innenministeriums abwarten.
"Mit der Einrichtung der drei Waffenverbotszonen setzen wir ein klares Zeichen: Wir nutzen die neuen gesetzlichen Möglichkeiten und treten der zunehmenden Gewaltkriminalität – insbesondere mit Messern und anderen gefährlichen Gegenständen – entschlossen entgegen", sagte Kämpfer. Die Sicherheit der Kielerinnen und Kieler habe Priorität.
"Ich freue mich, dass mit den Waffenverbotszonen ein weiterer Baustein in der Zusammenarbeit mit der Stadt Kiel realisiert wurde, um unsere Landeshauptstadt an den Kriminalitätsbrennpunkten sicherer zu machen", sagte der Leiter der Polizeidirektion Kiel, Mathias Engelmann.
Insbesondere der Anstieg der Delikte mit Messern habe die Kieler Polizei dazu veranlasst, unterschiedliche Maßnahmen zur Reduzierung der Fallzahlen zu ergreifen, sagte Engelmann. Mit der Einrichtung von Waffenverbotszonen könne dieser Weg noch intensiviert werden.