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HessenHäuserschäden nach Bombensprengung in Hanau

11.12.2025, 16:13 Uhr
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(Foto: Michael Bauer/dpa)

Nach der Sprengung einer Weltkriegsbombe in Hanau sind rund 60 Anwohner von Schäden an ihren Häusern betroffen. Die Stadt prüft das Ausmaß und bietet Unterstützung an.

Hanau (dpa/lhe) - Mit einem lauten Knall ist eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg in Hanau gesprengt worden - nun ist klar: Auch Häuser wurden dabei beschädigt. Nach Angaben der Stadt sind rund 60 Anwohner betroffen. Eine erste Einschätzung der Schäden laufe derzeit.

Niemand sei verletzt worden, allerdings gebe es Sachschäden, teilte die Stadt mit. "Das Wichtigste ist: Allen Menschen geht es gut", sagten Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) und Ordnungsdezernentin Isabelle Hemsley (CDU).

Feuerwehr und THW prüfen Schäden und Auswirkungen

Die Druckwelle der Sprengung war laut Stadt so stark, dass einige Häuser jetzt Schäden aufweisen. Auch eine vorab aufgebaute Wand aus 15 Übersee-Containern zum Schutz der umliegenden Häuser, konnte die Schäden nicht verhindern. Zwei Statiker des Technischen Hilfswerks seien seit dem frühen Nachmittag im Einsatz und überprüften die strukturellen Auswirkungen der Sprengung. Bestimmte Bereiche blieben aus Gründen des Einbruchsschutzes weiterhin gesperrt.

Die etwa 60 Betroffenen sollen bei ihrer Rückkehr durch Feuerwehr und psychosoziale Notfallversorgung in Empfang genommen und begleitet durch ihre Wohnungen geführt werden. Den betroffenen Menschen solle nun "schnell, professionell und unbürokratisch" bei der Unterbringung geholfen werden, sagte Hemsley. Zudem stehe ein Bürgertelefon bereit, dass am Donnerstag bis 22 Uhr und am Freitag von 8 bis 18 Uhr erreichbar ist.

Die Feuerwehr führt demnach zusätzlich Messungen durch, um mögliche Gefahrstoffe in der Luft auszuschließen. Dafür gebe es bislang auch keine Hinweise.

Anderer Bombentyp als erwartet

Entgegen der anfänglichen Annahme handelte es sich bei der gesprengten Bombe nicht um eine Phosphor-Brandbombe. "Kennzeichnung, Farbe, Form" hätten "unmissverständlich" darauf hingedeutet, sagte Matthias Schaider, Pressesprecher des Regierungspräsidiums Darmstadt. "Es hat sich am Ende herausgestellt, dass es eine sogenannte Störbombe war", führte er aus.

Das bedeutete, das Füllmaterial war ein anderes, als man dachte. Letztlich habe das nicht den großen Unterschied gemacht, sagte Schaider, aber es zeige: "Jeder Einsatz ist anders, jede Bombe ist anders und muss sehr, sehr ernst genommen werden."

Tausende Menschen von Räumung betroffen

Für die Sprengung der Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg im Hanauer Stadtteil Großauheim hatten etwa 4.500 Menschen in einem Radius von 1.000 Metern rund um die Fundstelle vor der Sprengung ihre Wohnungen verlassen müssen.

Die Evakuierung hatte große Auswirkungen auf den Straßen- und Schienen- sowie den Schiffsverkehr auf dem Main - nicht zuletzt, weil man mit einer großen Gefahr der Bombenart rechnete. Zahlreiche Straßen, darunter auch die vielbefahrene vierspurige B43a waren teilweise oder komplett gesperrt worden. Der S-Bahnverkehr zwischen Hanau Hauptbahnhof und Offenbach war jedoch nicht beeinträchtigt.

Für die von der Evakuierung betroffenen Menschen waren Betreuungsstellen und Notunterkünfte in Mehrzweck- und Sporthallen vorbereitet worden.

Quelle: dpa

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