Hamburg & Schleswig-Holstein Weiter große regionale Unterschiede bei der Arztdichte
03.05.2019, 06:29 Uhr
(Foto: Rolf Vennenbernd/dpa)
Berlin/Kiel (dpa/lno) - Die Zahl der Praxisärzte in Deutschland ist weiter gestiegen - beim Versorgungsangebot für die Patienten gibt es aber große regionale Unterschiede. Am dichtesten ist das Netz in Freiburg im Breisgau mit 395,3 Ärzten und Psychotherapeuten je 100 000 Einwohner. Am wenigsten niedergelassene Mediziner in diesem Verhältnis gab es mit 84,3 im Landkreis Coburg in Bayern. Das geht aus neuen Daten des Bundesarztregisters mit Stand Ende vergangenen Jahres hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen.
Nach diesen Daten behauptet sich Schleswig-Holstein im Ländervergleich mit 202,2 Ärzten und Psychotherapeuten pro 100 000 Einwohner im Mittelfeld. Am meisten haben weiterhin die Stadtstaaten Bremen (296,2), Hamburg (295,7) und Berlin (285,9). Am wenigsten niedergelassene Mediziner in diesem Verhältnis gibt es in Brandenburg (185,8), der Kassenärzte-Region Westfalen-Lippe in Nordrhein-Westfalen (191,0) und Sachsen-Anhalt (193,8).
Bei Hausärzten steht Schleswig-Holstein mit 69,9 Medizinern je 100 000 Einwohnern nach Mecklenburg-Vorpommern und Bayern als drittbester Flächenstaat da. Schlechter schneidet das Land bei der Kinderärzte-Dichte ab.
Zur Gesundheitsversorgung in der jeweiligen Region tragen die Praxen der Kassenärzte allerdings nicht alleine bei - dazu kommen Ärzte in Krankenhäusern sowie etwa auch Physiotherapeuten, Logopäden und andere Heilberufler. Zudem nutzen Patienten aus eher dünn besiedelten Umlandregionen oft Praxen in angrenzenden Ballungsräumen. Konkret kommt es auch darauf an, wie weit entfernt Arztpraxen liegen - und wie gut die Anbindung mit Bussen und Bahnen in der Region dafür ist.
Bei Hausärzten ist es besonders dringlich, Nachfolger für eine Praxis zu finden, wenn Mediziner in den Ruhestand gehen. Den größten Anteil an Hausärzten über 65 Jahre hatte Ende 2018 Rheinland-Pfalz mit 18,9 Prozent. In Schleswig-Holstein waren die Hausärzte im Schnitt 54,7 Jahre alt - im Ländervergleich ein mittlerer Wert.
Studie Wissenschaftliches Institut der PKV zu Regionalverteilung, 2017