Hamburg & Schleswig-HolsteinWiedervernässung im Niewohlder Moor beginnt

Bagger formen neue Wälle, Gräben verschwinden: Im Nienwohlder Moor entstehen jetzt Verstecke für Kreuzotter und Moorfrösche. Wie das auch dem Klimawandel entgegenwirken soll.
Nienwohld (dpa/lno) - Im Nienwohlder Moor (Kreise Segeberg und Stormarn) haben Arbeiten zur Wiedervernässung begonnen. Bagger sind im Einsatz, um auf 2,3 Kilometern Länge Wälle aufzuschütten, die das Wasser künftig wieder innerhalb des Moores halten sollen, wie die Stiftung Naturschutz mitteilte.
In vier Bauabschnitten sollen 111 Hektar des bis 1977 abgetorften Moores wieder in einen Zustand versetzt werden, in dem Torfmoose wachsen und Kohlendioxid speichern können. Der erste Bauabschnitt ist 26 Hektar groß und soll bis Ende 2026 fertiggestellt werden. Der Rest der Fläche soll bis etwa 2029 folgen. "Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel von der Regenmenge während der Bauzeit", teilte Projektleiter Janis Ahrens mit.
Entwässerungsgräben werden verschlossen
Damit Regenwasser künftig wieder auf der Fläche bleibt, werden auch Gräben verschlossen und Spundwände in den Boden gerammt. Aus Wurzelstücken, Torf und Drainagerohren aus Ton bauen die Helfer Verstecke für bedrohte Tiere wie Kreuzotter und Moorfrösche. "Unser Fokus liegt hier auf der Wiederherstellung wichtiger Lebensräume für besonders stark gefährdete Tier- und Pflanzenarten, manche dieser Arten können nur im Moor leben", so Ahrens.
Die Stiftung Naturschutz hat in den vergangenen Jahren bereits etliche Moore in Schleswig-Holstein wieder vernässt. Solche Projekte sind ein wichtiger Teil der Klimaschutzstrategie des Landes: Trockengelegte Moore geben klimaschädliches Kohlendioxid ab, vernässte Moore nehmen das Gas dagegen aus der Atmosphäre auf und speichern es.
Seit 1982 unter Naturschutz
Das Nienwohlder Moor wurde bereits 1982 unter Naturschutz gestellt. Anschließend gab es erste erfolgreiche Bemühungen zur Renaturierung und Wiedervernässung.