Hessen Evakuierung abgeschlossen: Weltkriegsbombe wird entschärft
28.02.2023, 15:20 Uhr
(Foto: Boris Roessler/dpa)
Großeinsatz für Polizei und Rettungskräfte: Damit der Blindgänger unschädlich gemacht werden kann, müssen Tausende ihre Häuser verlassen. Auch ein Krankenhaus und ein Altenzentrum werden teilweise geräumt. Am Mittag dann kann die Entschärfung beginnen.
Hanau (dpa/lhe) - Nach einer umfangreichen Evakuierung haben Spezialisten des Kampfmittelräumdienstes am Mittwoch in Hanau mit der Entschärfung einer 250 Kilogramm schweren Weltkriegsbombe begonnen. Dabei könne es "zu einem oder mehreren kleinen Knallgeräuschen kommen", sagte ein Stadtsprecher der Deutschen Presse-Agentur. Die Evakuierung sei ohne größere Zwischenfälle abgeschlossen worden. Insgesamt sollten davon rund 16.000 Menschen betroffen sein.
Die Polizei sei seit 8.00 Uhr morgens von Haus zu Haus gegangen, habe die Menschen über die Maßnahmen informiert und sie aufgefordert, die Gebäude im Sicherheitsradius zu verlassen. Auch ein Krankenhaus musste teilweise geräumt werden, Bewohner eines Altenzentrums wurden vorübergehend in eine Halle gebracht.
Der Blindgänger war am Vortag bei Abrissarbeiten auf dem Werksgelände des Technologiekonzerns Heraeus in der Hanauer Innenstadt gefunden worden. Daraufhin hatten die Beschäftigten das Gebäude verlassen und waren am Mittwoch nicht zur Arbeit gekommen. Bereits am Morgen war der Kampfmittelräumdienst des Regierungspräsidiums Darmstadt vor Ort und bereitete die Entschärfung vor, wie eine Sprecherin des Unternehmens sagte.
Der Kampfmittelräumdienst hatte einen Sicherheitsbereich im Umkreis von 750 Meter um die Fundstelle festgelegt. In diesem Bereich wurden auch Straßen gesperrt. Neben dem Krankenhaus und dem Altenhilfezentrum waren auch mehrere Schulen und Kindertagesstätten betroffen. Die Klinik war bereits am Vortag teilweise geräumt worden, insgesamt sollten rund 400 Patienten in eigens dafür vorbereitete Hallen gebracht und rund 50 Intensivpatienten in hintere Gebäude des Klinikums verlegt werden. Als eine Notunterkunft fungierte zudem die Main-Kinzig-Halle, in der sich am Vormittag rund 70 Menschen aufhielten.
Betroffen war auch die Regionalbahn-Linie RB49 von Hanau nach Friedberg. Die Strecke zwischen dem Hanauer Hauptbahnhof und dem Nordbahnhof sei wegen der Entschärfung gesperrt worden, teilte der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) mit. Auf dem Abschnitt verkehrten Ersatzbusse, alternativ könne auch die Buslinie 2 genutzt werden, hieß es. Auch eine Reihe von Buslinien in Hanau waren nach RMV-Angaben von Sperrungen betroffen.
Quelle: dpa