HessenFrankfurter Justizskandal: weiteres Urteil soll fallen

Angeklagt ist in dem Prozess ein Unternehmer, der Geld an einen korrupten Oberstaatsanwalt gezahlt haben soll. Er ist der dritte Mittäter, der vor Gericht steht. Wie wurden die anderen bestraft?
Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Im Frankfurter Justizskandal um einen korrupten Oberstaatsanwalt wird für den morgigen Mittwoch (10.30 Uhr) ein weiteres Urteil erwartet. Angeklagt ist im Landgericht ein 53-jähriger IT-Unternehmer, ihm wird Bestechung vorgeworfen. Beim Prozessauftakt hatte er gestanden, während Spaziergängen in einem Frankfurter Park immer wieder Bargeld an den damaligen Oberstaatsanwalt übergeben zu haben. Der Anklage zufolge soll es sich um mindestens 66.000 Euro gehandelt haben.
Der Oberstaatsanwalt war ausgerechnet als Korruptionsermittler tätig gewesen und hatte dabei Aufträge an Firmen vergeben, an denen er heimlich mitverdiente. Dafür wurde er im Mai 2023 wegen gewerbsmäßiger Bestechlichkeit, schwerer Untreue und Steuerhinterziehung zu sechs Jahren Haft verurteilt. Laut Angaben der Staatsanwaltschaft wurde er Anfang Dezember auf Bewährung aus der Haft entlassen.
Zwei Mittäter sind ebenfalls bereits verurteilt: ein Geschäftspartner zu einer fast dreijährigen Haftstrafe und ein Staatsanwalt, der mit ihm zusammenarbeitete, zu einer Geldstrafe.