HessenMordanklage nach tödlichem Sturz aus 22. Stock in Frankfurt

Eine Frau stürzt von einem Hotelbalkon 61 Meter in die Tiefe und stirbt. Nun wurde ihr Ehemann angeklagt. Was ihm die Staatsanwaltschaft vorwirft.
Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat einen Mann wegen des Verdachts des Mordes an seiner Frau angeklagt. Er soll die 40-Jährige im 22. Stock eines Hotels im Stadtteil Sachsenhausen über das Balkongeländer gestoßen haben, wie die Staatsanwaltschaft mitteilt. Die Tat ereignete sich demnach im Mai 2023.
Die Frau starb infolge des Sturzes aus 61 Metern Höhe auf der Stelle. Das Paar hat laut Staatsanwaltschaft zwei minderjährige Kinder. Dem Mann wird vorgeworfen, die Tat aus Habgier und heimtückisch begangen zu haben.
Beziehung zu jüngerer Frau
Den Angaben zufolge hatte der 59-Jährige mit deutsch-britischer Staatsangehörigkeit eine mehrmonatige Beziehung zu einer wesentlich jüngeren Frau. Laut Anklage ging die Ehefrau aber davon aus, dass die Affäre beendet war und dass der Mann das Hotel für sie beide gebucht hatte, um ihre Ehe zu retten.
Nach Meinung der Staatsanwaltschaft wollte der Mann jedoch eine finanziell für ihn nicht tragbare Scheidung vermeiden und an das Erbe sowie Leistungen aus einer Lebensversicherung seiner Frau gelangen. Nach außen sollte das Bild eines Unfalltods entstehen, so die Ermittler. Der Entschluss für die Tat sei schon länger gereift, dazu habe der Angeschuldigte auch Recherchen angestellt.
Seit April in Untersuchungshaft
Nach Abschluss umfangreicher Ermittlungen kam der Mann im April 2025 in Untersuchungshaft, wie die Staatsanwaltschaft bekanntgab. Das Landgericht Frankfurt entscheidet nun über die Eröffnung des Hauptverfahrens.
Solche Gewaltverbrechen werden auch als Femizid bezeichnet. Femizid bedeutet, dass Frauen aufgrund ihres Geschlechts getötet werden – also weil sie Frauen sind. Als häufigste Form gilt die Tötung von Frauen durch Partner oder Ex-Partner.