HessenWorauf sich Fahrgäste der Bahn 2026 einstellen müssen

Im neuen Jahr wird es wieder viele Baustellen geben, auch in Hessen. Ohne die könne das Angebot nicht besser werden, sagt die Deutsche Bahn und empfiehlt Kunden, sich rechtzeitig zu informieren.
Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Die marode Infrastruktur der Deutschen Bahn wird auch kommendes Jahr für Verzögerungen und Probleme im Zugverkehr sorgen. Wieder wird viel gebaut, wie das Unternehmen ankündigt. Geänderte Fahrpläne und Ersatzverkehr mit Bussen werden daher auch 2026 in Hessen dazu gehören. Was bisher bekannt ist und was das für die Fahrgäste heißt.
Was erwartet Fahrgäste im neuen Jahr?
Richtig gute Nachrichten hat die Deutsche Bahn nicht für ihre Kundinnen und Kunden. Das Baupensum werde hoch bleiben, sagt die für Hessen zuständige Bahn-Sprecherin. Dies werde spürbar sein: "Leider lassen sich die komplexen Arbeiten nicht ohne Auswirkungen auf den Bahnverkehr realisieren. Wir wissen, dass wir unseren Fahrgästen viel abverlangen und danken für die Geduld und das Verständnis", teilt sie mit.
Was steht 2026 konkret an in Hessen?
Bauarbeiten gibt es an vielen Stellen, die Liste der Vorhaben ist lang, die Auswirkungen auf den Zugverkehr unterschiedlich. Die großen Projekte ballen sich im Rhein-Main-Gebiet: Der viergleisige Ausbau der Strecke Hanau-Gelnhausen geht weiter, ebenso der Ausbau des Bahnknotens Frankfurt-Stadion inklusive Bau einer neuen Mainbrücke.
Spürbare Auswirkungen werden weiter Bauarbeiten rund um Mainz haben. Für die zweite Januarhälfte angekündigt sind bereits Einschränkungen und Ersatzverkehr auf der Strecke Mainz/Wiesbaden-Frankfurt. Weitere Informationen sollen folgen. Ab Mai soll der Frankfurter Hauptbahnhof ein neues Gleis erhalten, es wird die Nummer 25.
Auf der Main-Weser-Bahn Kassel-Frankfurt wird im März gebaut. Ab Juli bis in den Dezember hinein wird die Bahnstrecke auf der rechten Rheinseite bis Wiesbaden generalsaniert. Dies hat Auswirkungen bis nach Nordhessen, wie der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) mitteilt. Denn Züge würden über andere Strecken umgeleitet, auf denen der eigentlich geplante Regionalverkehr seltener fahren könne.
Warum gibt es so viele Baustellen?
Das Schienennetz muss erneuert werden, ebenso Signal-, Weichen- und Stellwerk-Technik. Das zeigen die häufig auftretenden Probleme mit der Technik, wegen derer Bahnen dann zu spät kommen oder gar ausfallen. Einen zuverlässigen Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) könne es nur geben, wenn das Schienennetz rasch auf Vordermann gebracht werde, heißt es bei der Bahn. Das werde nun getan.
Was können Fahrgäste tun?
"Wir setzen unsere ganze Kraft daran, die Auswirkungen für unsere Kund:innen so gering wie möglich zu halten", sagt die Bahn-Sprecherin. Das Unternehmen empfehle Fahrgästen, sich immer vor Fahrtantritt in den Online-Auskunftsmedien (bahn.de oder DB Navigator) zu informieren. Die Kundeninformation zu verbessern, gehört auch zu den Zielen von Sofortprogrammen, die die Bahn 2026 umsetzen will.
Welche weiteren Vorhaben werden eine Rolle spielen?
Seit Jahren wird die B-Ebene des Frankfurter Hauptbahnhofs umgebaut, Mitte 2026 können die ersten neuen Läden in der nun helleren und freundlicheren Passage eröffnen, wie die Bahn ankündigt. In der Mitte der Eingangshalle soll anschließend ein Atrium entstehen, das Blick und Weg frei machen soll zur neuen Ladenpassage darunter.
Der Hauptbahnhof sieht außerdem einem weiteren Umbau entgegen: Er soll neue, unterirdische Bahnsteige für Fernzüge erhalten. Dazu soll unter der City ein Tunnel entstehen. Die Fertigstellung ist für Anfang der 2040er geplant. Im Stadtbild sind derzeit an einigen Stellen Bohrtürme zu sehen, mit deren Hilfe der Untergrund vor Beginn der Bauarbeiten erforscht wird.