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Mecklenburg-Vorpommern Keine Lockerung der Isolationspflicht in MV

(Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild)

Schwerin (dpa/mv) - Mecklenburg-Vorpommern zieht bei der Lockerung der Isolationspflicht für Corona-Infizierte nicht mit. "Wir halten es nach wie vor für wichtig, dass infizierte Personen möglichst wenig Kontakt zu nicht infizierten Personen haben", sagte Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) am Freitag in Schwerin. Eine Lockerung der Isolationsregeln sollte aus ihrer Sicht nicht vor der erwarteten Corona-Infektionswelle im Winter erfolgen.

Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Schleswig-Holstein hatten sich zuvor darauf verständigt, die generelle Isolationspflicht für positiv getestete Personen zeitnah aufzuheben. "Wir läuten eine neue Phase im Umgang mit der Pandemie ein", erklärte Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne). "Es ist Zeit, den Menschen wieder mehr Eigenverantwortung zu übertragen."

Die CDU-Fraktion in Schwerin hätte sich dies auch von der Landesregierung im Nordosten gewünscht. "Die vier Bundesländer gehen den richtigen Weg. Es ist bedauerlich, dass Mecklenburg-Vorpommern diesen Weg nicht mitgeht", sagte Fraktionschef Franz-Robert Liskow. Drese agiere mutlos und ohne politischen Anspruch. Auch Barbara Becker-Hornickel, gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, sagte: "Eine generelle fünftägige Isolationspflicht ist nicht mehr nachvollziehbar". Schließlich sei man auf dem Weg von der Pan- zur Endemie. Die AfD-Fraktion sieht einen Zugzwang zur Abschaffung der Isolationspflicht.

Die Gesundheitsministerin sieht im Vorpreschen der Länder hingegen einen Bruch mit dem bisherigen Ziel eines wissenschaftlich fundierten, abgestimmten Vorgehens der Bundesländer in der Pandemie. Sie bedauere dies, so Drese. Nichtsdestotrotz werde das Thema Isolation im wöchentlich tagenden Corona-Expertenrat des Landes besprochen werden.

Die vier Länder berufen sich bei ihrem Vorgehen auf Erfahrungen aus Nachbarländern wie Österreich, wo es seit Sommer 2022 "absonderungsersetzende" Schutzmaßnahmen gebe. Als weitere Gründe werden zurückgehende Infektionszahlen, eine wirksame Schutzimpfung sowie eine Basisimmunität innerhalb der Bevölkerung von mehr als 90 Prozent genannt. Auch dass es in der Regel keine schweren Krankheitsverläufe sowie wirksame antivirale Medikamente gibt, rechtfertigt aus Sicht der Länder diesen Schritt.

Quelle: dpa

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