Niedersachsen & BremenLokführergewerkschaft ruft zu Warnstreik am Samstag auf

Die Tarifgespräche zwischen der Bahngesellschaft Transdev und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer stocken. Nun kommt es zu einem Warnstreik, der auch Reisende in Niedersachsen treffen dürfte.
Hannover (dpa/lni) - Bahnreisende in Niedersachsen müssen sich am Wochenende auf Zugausfälle bei der Nordwestbahn und der S-Bahn in und um Hannover einstellen. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ruft für Samstag von 2.30 Uhr bis 14.30 Uhr ihre Mitglieder zu einem Warnstreik auf. Als Grund nannte die Gewerkschaft am Donnerstag von ihr abgebrochene Tarifgespräche mit der Bahngesellschaft Transdev, die die S-Bahn betreibt und zu dem die Nordwestbahn gehört.
Welche Verbindungen von dem Warnstreik betroffen sein werden, war zunächst unklar. Dies sei noch nicht abzusehen, sagte ein Sprecher der Nordwestbahn auf Anfrage. Fahrgäste sollten sich im Internet informieren. Neben Lokführern sind auch Zugbegleiter, Werkstattmitarbeiter und Disponenten zu dem Ausstand aufgerufen.
Transdev und GDL verhandeln bereits seit einigen Monaten. Die zweite Verhandlungsrunde fand am 13. Oktober in Berlin statt. Nach Angaben der GDL bot die Arbeitgeberseite zuletzt eine Entgelterhöhung in Höhe von elf Prozent über eine Laufzeit von 24 Monaten. Die Gewerkschaft verlangt eine Entgelterhöhung von 555 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und eine Absenkung der Wochenarbeitszeit.
Der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky sagte, nur durch bessere Arbeitsbedingungen könnten Eisenbahnerberufe wieder attraktiver gestaltet werden. "Es gab kein Angebot zur Arbeitszeitabsenkung, kein Angebot zu kürzeren Schichtfolgen, kein Angebot zu längeren Ruhetagen und kein Angebot zur Verbesserung der betrieblichen Altersvorsorge."
Eine Sprecherin der Transdev Hannover GmbH zeigte sich in einer Mitteilung überrascht über die Streikankündigung. "Wir haben bereits zweimal verhandelt und jeweils aus unserer Sicht mehr als akzeptable Angebote vorgelegt", teilte die Sprecherin mit. Die Forderungen der GDL beliefen sich nach Transdev-Berechnungen auf eine Steigerung von etwa 53 Prozent. Darin sei auch eine Forderung nach einer 35-Stunden-Woche enthalten, die angesichts des Fachkräftemangels in der Branche nicht umsetzbar sei, teilte die Sprecherin weiter mit.