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Niedersachsen & BremenMilliardenschweres Projekt: Auch Niedersachsen profitiert

15.02.2024, 18:34 Uhr
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(Foto: Uwe Zucchi/dpa/Symbolbild)

Im Kampf gegen den Klimawandel dürfen Deutschland und andere EU-Staaten ein milliardenschweres europäisches Wasserstoffvorhaben unterstützen. Auch Niedersachsen bekommt zusätzliche Mittel.

Brüssel/Hannover (dpa/lni) - Von dem europäischen Wasserstoffvorhaben mit einem Volumen von bis zu 6,9 Milliarden Euro profitieren auch sechs Projekte in Niedersachsen. Wie das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz am Donnerstag mitteilte, planen Bund und Land eine gemeinsame Förderung in Höhe von rund 1,6 Milliarden Euro, wobei sich das Land mit etwa 480 Millionen Euro aus dem Wirtschaftsförderfonds beteiligt. "Grüner Wasserstoff aus erneuerbaren Energien ist ein wichtiger Baustein der Energiewende und wird künftig einen zentralen Beitrag zur Klimaneutralität in Niedersachsen leisten", wurde Umweltminister Christian Meyer (Grüne) in einer Mitteilung zitiert.

Zuvor hatten die EU-Wettbewerbshüter grünes Licht für die milliardenschwere Förderung zur Unterstützung der Energiewende gegeben, wie die EU-Kommission mitteilte. Die Behörde geht davon aus, dass durch die Förderung zusätzlich private Investitionen von rund 5,4 Milliarden Euro mobilisiert werden dürften. Staatshilfe unterliegt in der EU strengen Regeln, um Wettbewerbsverzerrung zu vermeiden.

Das Vorhaben mit dem Namen "IPCEI Hy2Infra" war von Deutschland gemeinsam mit sechs weiteren EU-Staaten vorbereitet worden. Es besteht den Angaben zufolge aus 33 Einzelprojekten von 32 Unternehmen. Aus Deutschland beteiligt sich etwa der Energiekonzern RWE. Die teilnehmenden Firmen sollen auch mit externen Partnern wie potenziellen Abnehmern und Universitäten in ganz Europa zusammenarbeiten.

Zu den niedersächsischen Vorhaben gehören laut Umweltministerium Großelektrolyseure in Lingen (zwei Projekte) und Emden. Mit Großelektrolyseuren wird Wasserstoff gewonnen. Mit erneuerbaren Energien betrieben, kann Wasserstoff aus Elektrolyseuren etwa eine klimafreundliche Alternative zu Gas sein oder als Kraftstoff für Lkw benutzt werden.

Zudem sei die Umrüstung eines Kavernenspeichers in Huntorf (bei Elsfleth) auf die großtechnische Speicherung von Wasserstoff sowie die Schaffung von über 600 Kilometern Wasserstoff-Pipelines, teilweise durch die Umnutzung bestehender Erdgasleitungen, teilweise durch Neubau geplant. Der Mitteilung zufolge soll darüber hinaus eine Offshore-Pipeline realisiert werden, die im Raum Wilhelmshaven anlanden soll. Damit könnten auf See erzeugter Wasserstoff sowie perspektivisch auch Wasserstoffimporte aus Nordseeanrainern nach Niedersachsen gebracht werden, hieß es aus dem Ministerium.

Weil die Produktion von Wasserstoff offiziell als gemeinsames europäisches Interesse bestimmt wurde, ist das Vorhaben als sogenanntes "Important Project of Common European Interest" (IPCEI) ins Leben gerufen worden. Dadurch gelten weniger strenge Regeln, wenn Unternehmen mit Staatsgeldern unterstützt werden. Es ist bereits das dritte IPCEI zur Förderung der Wasserstoffindustrie. Ein ähnliches IPCEI gibt es etwa zur Unterstützung der europäischen Batterieindustrie.

Quelle: dpa

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