Niedersachsen & Bremen Philologenverband kritisiert Schulstreiks scharf
14.03.2019, 15:18 Uhr
Hannover (dpa/lni) - Der Philologenverband Niedersachsen hat die "Fridays for Future"-Demonstrationen während der Unterrichtszeiten scharf kritisiert. Die Umsetzung der Schulpflicht werde auf die Lehrkräfte abgewälzt, während die Politiker auf einer Sympathie-Welle mitsurften, sagte der Vorsitzende des Philologenverbandes Niedersachsen, Horst Audritz, am Donnerstag in Hannover. Es sei bemerkenswert, dass das Thema vom niedersächsischen Kultusministerium bis hin zur Bundeskanzlerin kulant zur Seite gewischt werde.
Der Verband forderte, die Schulpflicht konsequenter durchzusetzen. "Der Klimaschutz braucht zweifelsfrei mehr Aufmerksamkeit von uns allen. Dies darf aber nicht über dauerhaft regelwidriges Verhalten wie dem Schulschwänzen erreicht werden", sagte Audritz. Er warnte davor, dass Schüler mit neuen Themen zu Streiks während des Unterrichts aufrufen könnten. Haltung dürfe nicht nur für den Klimaschutz eingefordert werden, sondern auch für die Schulpflicht.
Die Kampagne "Fridays for Future" geht auf die 15 Jahre alte schwedische Aktivistin Greta Thunberg zurück. Thunberg sitzt seit Monaten jeden Freitag vor dem Schwedischen Parlament. Nach ihrem Vorbild gehen Schüler in Deutschland während der regulären Unterrichtszeit auf die Straße, um gegen die aktuelle Klimapolitik zu protestieren. Auch an diesem Freitag wollen in Niedersachsen wieder Schüler auf die Straße gehen, unter anderem in Hannover, Braunschweig und Oldenburg.