Niedersachsen & BremenPolizeieinsatz an Protestcamp – Beamte verhindern Weiterbau

Mitten in einem Wald bei Lüneburg protestieren Umweltaktivisten mit einem Baum-Camp gegen den Ausbau der A39. Nun schreitet die Polizei ein – geräumt werden sollen die Plattformen aber vorerst nicht.
Lüneburg (dpa/lni) - In einem Waldstück bei Lüneburg hat die Polizei nach eigenen Angaben verhindert, dass ein Protestcamp gegen den Ausbau der Autobahn 39 von Aktivisten weitergebaut wird. Bei einer angemeldeten Kundgebung hätten sich in dem Wald zunächst rund 30 Menschen versammelt, sagte ein Polizeisprecher. Die Kundgebung sei friedlich verlaufen und von der Polizei mit etwa ein Dutzend Einsatzkräften abgesichert worden. Als allerdings einzelne Teilnehmer Latten und kleinere Balken für den Weiterbau von zwei Plattformen in Bäumen in die Höhe schaffen wollten, schritt die Polizei ein.
"Das haben wir unterbunden", sagte der Polizeisprecher. Dazu habe es eine Ansprache an die Aktivisten gegeben, dass das Camp nicht weitergebaut werden dürfe. Zuvor hätten Behörden den Bau des Protestcamps, das in dem Wald seit einiger Zeit besteht, rechtlich bewertet und als illegal eingestuft, sagte der Polizeisprecher. Eine Räumung des Camps sei aber nicht geplant.
Warum es Protest im Wald gibt
Die Aktivisten befürchten eine Rodung des Waldes für den Ausbau der Autobahn 39. Unter dem Motto "Lüni bleibt" protestiert die Gruppe dagegen und baute Plattformen in die Baumkronen.
Während viele Pendler das fehlende Teilstück der A39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg herbeisehnen, halten Naturschützer und andere Kritiker den Bau für überflüssig und wehren sich auch vor Gericht. Im März hatte der BUND Klage gegen die Planungen für den ersten Bauabschnitt von Lüneburg-Nord bis östlich von Lüneburg beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht.