Nordrhein-WestfalenIn NRW kommt ein Windrad auf zehn Quadratkilometer

Strom aus Wind spielt im Energiemix eine immer größere Rolle. In NRW drehen sich bereits 3600 Windräder und es sollen noch mehr werden. Bezogen auf die Landesfläche liegt NRW damit bundesweit im Mittelfeld.
Berlin/Düsseldorf (dpa/lnw) - In Nordrhein-Westfalen dreht sich auf zehn Quadratkilometern Fläche im Schnitt ein einziges Windrad. Dies geht aus einer am Dienstag in Berlin veröffentlichten Analyse des Beratungsunternehmens Deutsche Windguard hervor. Demnach waren Ende Juni im bevölkerungsreichsten Bundesland insgesamt knapp 3600 Windräder in einer Gesamtleistung von 6900 Megawatt in Betrieb. Zum Vergleich: Das Steinkohlekraftwerk Datteln IV hat eine Leistung von rund 1050 Megawatt. Die meisten Windräder drehen sich in den Regierungsbezirken Münster und Detmold.
Bei der Anlagenanzahl pro Quadratkilometer Land liegt NRW mit 0,11 im Bundesländervergleich auf Platz sechs hinter Bremen, Schleswig-Holstein, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Zum Vergleich: In Bremen und Schleswig-Holstein drehen sich im Schnitt etwa zwei Windräder auf einer Fläche von zehn Quadratkilometern.
Im ersten Halbjahr 2023 wurden in NRW 45 neue Windräder mit einer Leistung von 204 Megawatt in Betrieb genommen. 13 davon ersetzten alte, weniger leistungsfähige Anlagen an bestehenden Standorten. In der Branche wird dies "Repowering" genannt. Weil darüber hinaus auch Anlagen stillgelegt wurden, legte die Windkraft-Leistung von Januar bis Juni unterm Strich um 149 Megawatt zu. Die 45 neuen Anlagen sind im Schnitt 216 Meter hoch. Die Höhe liegt damit leicht über dem Bundesschnitt von 206 Metern.
Die schwarz-grüne Landesregierung will von 2022 bis 2027 den Bau von mindestens 1000 zusätzlichen Windenergieanlagen ermöglichen. Nach dem Willen der Bundesregierung sollen in Deutschland bis 2030 mindestens 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen wie etwa Wind und Sonnenlicht erzeugt werden.