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Nordrhein-WestfalenUngeklärter Kindermord - viele Hinweise nach TV-Sendung

27.11.2025, 13:03 Uhr
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1986 wurde ein fünfjähriges Mädchen am Rande des Sauerlands ermordet. Der Täter konnte nie ermittelt werden, der Fall ist nun neu aufgerollt. Schon Stunden nach einer TV-Sendung gibt es neue Hinweise.

Hagen (dpa/lnw) - Im Fall eines ungeklärten Mordes an einem fünfjährigen Mädchen aus Neuenrade am Rande des Sauerlandes vor 39 Jahren sind nach einem TV-Beitrag viele neue Hinweise bei der Polizei eingegangen. Nachdem der Cold Case am Mittwochabend im ZDF in der Fahndungssendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" vorgestellt wurde, seien zahlreiche Hinweise eingegangen, sagte eine Sprecherin der Polizei Hagen auf dpa-Anfrage.

Die kleine Zeynep war in der Nacht vom 14. auf den 15. November 1986 unbemerkt aus der elterlichen Wohnung verschwunden und einen Tag später in der Nähe tot aufgefunden worden - entblößt und mit Messerstichen getötet. Polizei und Staatsanwaltschaft Hagen hatten im Oktober berichtet, dass sie den sogenannten Cold-Case-Fall neu aufrollen.

Belohnung noch einmal erhöht auf nun 21.000 Euro

"Die vielen Hinweise werden nun ausgewertet. Es wird geprüft, inwieweit sie bei den Ermittlungen helfen können", berichtete die Polizeisprecherin. "Wir filtern heraus, was nützlich sein könnte." Zudem sei die Belohnung für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, deutlich gestiegen. Die Staatsanwaltschaft Hagen hatte 5.000 Euro ausgelobt. Diese Summe sei nun aber nach privaten Spenden auf insgesamt 21.000 Euro erhöht worden. Nähere Angaben könne man dazu zunächst nicht öffentlich machen.

Taschenmesser und Motorradhandschuhe im Fokus

In dem bestürzenden Fall werden derzeit Spuren mit moderner Technik neu untersucht. In der ZDF-Sendung wurde auch ein Bild von einem roten Taschenmesser eingeblendet, das den Ermittlern zufolge wohl die Tatwaffe war. Außerdem wurde ein Bild von Kunstleder-Motorradhandschuhen gezeigt, die vermutlich bei der Tat getragen wurden.

Die Ermittler hoffen auch dazu auf entscheidende Hinweise aus der Bevölkerung - besonders von Menschen, die sich noch an Beobachtungen aus der lange zurückliegenden Zeit des Verbrechens erinnern können.

Das Mädchen hatte mit seinen Eltern und drei Geschwistern in einem Mehrfamilienhaus am Waldrand von Neuenrade im Märkischen Kreis gelebt. Die Tür des Hauses sei in der Regel unverschlossen gewesen, hieß es in dem TV-Beitrag. Wahrscheinlich habe Zeynep die Wohnung selbstständig verlassen und sei kurz darauf auf ihren späteren Mörder getroffen.

Quelle: dpa

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