Rheinland-Pfalz & SaarlandUmwelthilfe geht gegen Urteil für Hubschrauber-Spritzung vor

Das juristische Tauziehen um Pflanzenschutz aus der Luft über Weinbergen an der Mosel geht weiter. Umweltschützer sehen den Apollofalter vor der Ausrottung.
Koblenz (dpa/lrs) - Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kämpft weiter für ein dauerhaftes Verbot von Spritzungen durch Hubschrauber in den Steillagen an der Mosel. Die Pestizidspritzungen seien für den dramatischen Rückgang des vom Aussterben bedrohten und streng geschützten Mosel-Apollofalters sowie anderer Insekten verantwortlich, teilte die DUH in Berlin mit.
Daher legt die Umwelthilfe Berufung gegen ein Urteil des Verwaltungsgerichts Koblenz von Mitte Oktober ein, das eine Klage unter anderem der DUH gegen Sondergenehmigungen für Spritzungen abgewiesen hatte. Man strebe nun eine rechtliche Klärung vor dem Oberverwaltungsgericht an, hieß es.
Das gerichtliche Vorgehen hatte zu großer Unruhe bei den Winzern geführt, die durch ein mögliches Verbot den Weinbau vor allem in den Steillagen in großer Gefahr sahen, wie der Bauern- und Winzerverband mitteilte.
Mosel-Apollofalter vom Aussterben bedroht
Der streng geschützte Mosel-Apollofalter kommt laut DUH weltweit nur im Unteren Moseltal an wenigen offenen Felsformationen vor. In der kürzlich veröffentlichten Roten Liste der Tagfalter werde die Art als vom Aussterben bedroht eingestuft. Seine Ausrottung stehe unmittelbar bevor, "wenn die Behörden in Rheinland-Pfalz nicht endlich seine wenigen verbliebenen Vorkommen vor Pestizidspritzungen schützen", hieß es.