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Sachsen-Anhalt170 Nichtakademiker wollen an Sekundarschulen unterrichten

04.10.2023, 06:39 Uhr
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(Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa)

Es ist ein weiteres Mittel im Kampf gegen den Lehrermangel: Mit einer Ausschreibung im Juni hatte Sachsen-Anhalt erstmals auch Nichtakademiker für bestimmte Fächer an Sekundarschulen gesucht. Die ersten Zusagen für Einstellungen sind erteilt.

Magdeburg (dpa/sa) - Technik, Hauswirtschaft, Kunst und Musik sollen an Sachsen-Anhalts Sekundarschulen künftig auch Nichtakademiker unterrichten können. Auf die erste derartige Ausschreibung in diesem Sommer gingen 170 Bewerbungen ein, wie das Bildungsministerium in Magdeburg auf Nachfrage mitteilte. Die Bewerberinnen und Bewerber kämen überwiegend aus dem Bereich Handwerk und Gastronomie. Auch pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die schon an Schulen tätig seien, hätten sich beworben. Gefragt sind Frauen und Männer, die eine Qualifizierung auf dem sogenannten DQR6-Niveau besitzen, also beispielsweise Fachwirt oder Meister sind.

Von den 170 Bewerbern sind den Angaben zufolge etwa die Hälfte für die Tätigkeit als Lehrkraft in den ausgewählten Fächern geeignet, wie es hieß. Die anderen erfüllten die formalen Einstellungsvoraussetzungen mit den gefragten Abschlüssen nicht oder seien im Auswahlgespräch als ungeeignet eingeschätzt worden.

Derzeit lägen 20 Zusagen für Einstellungen vor. "Es werden nahezu täglich weitere Angebote auch an diesen Personenkreis unterbreitet", so ein Sprecher des Bildungsministeriums. Die Einstellungen erfolgten im ganzen Bundesland, regionale Schwerpunkte gebe es nicht.

Die Öffnung für Quereinsteiger ohne Studium ist für das Land ein weiterer Weg, gegen den Lehrkräftemangel anzugehen. Insbesondere an Sekundarschulen fehlen viele Lehrerinnen und Lehrer. Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) hatte zur Ausschreibung erklärt: "Mit dem Anwerben von Seiteneinsteigenden, zu denen nun auch bestimmte Nichtakademiker gehören, fördern wir aktiv eine praxis- und lebensweltorientierte Vorbereitung der Kinder auf ihr Leben nach der Schule." Allen Lehrkräften könne ein maßgeschneiderter, gut bezahlter und sicherer Job im Landesdienst angeboten werden.

Quelle: dpa

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