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Sachsen Fotografen-Familie kritisiert AfD-Wahlplakat in Leipzig

Passanten fahren an einem Wahlplakat der AfD mit einem Foto aus der Wendezeit 1989 vorbei. Foto: Jan Woitas

(Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa)

Leipzig (dpa/sn) - Die Familie eines früheren Agenturfotografen kritisiert die Nutzung eines Fotomotivs auf einem AfD-Wahlplakat in Leipzig. Das schwarz-weiße Bild zeigt eine Demonstration in Leipzig zur Zeit des Mauerfalls. Darauf prangt als AfD-Slogan zur Kommunalwahl "Wende für Leipzig". Aufgenommen wurde es von Friedrich Gahlbeck, einem mittlerweile verstorbenen Fotografen der DDR-Nachrichtenagentur ADN.

Sein Enkel Martin Neuhof (34), ebenfalls Fotograf, wandte sich über die sozialen Netzwerke an die Öffentlichkeit. "Es macht mich echt traurig, dass ein Bild meines Opas für solche Zwecke entfremdet wird", schrieb Neuhof auf Twitter. "Würde mein Opa dies wissen, würde er sich dreimal im Grab umdrehen." Neuhof postete auch ein Statement seiner Mutter, die schrieb: "Ich bin auch entsetzt darüber."

Allerdings hält die Familie nicht die Rechte an dem Bild. Es stammt aus dem Bundesarchiv und ist mit einer sogenannten CC-Lizenz versehen. Diese gestattet eine weitgehend freie Nutzung. Der Leiter des Bildarchivs, Oliver Sander sagte der dpa, das Bundesarchiv habe den Fall geprüft. Es gebe keine juristischen Bedenken gegen die Verwendung des Fotos auf dem Wahlplakat.

Auch die AfD erklärte auf dpa-Anfrage, die Nutzung sei eindeutig rechtssicher. "Die Kritik kann der AfD-Landesverband darum nicht nachvollziehen." Die Motivauswahl passe aus Sicht der Partei sehr gut.

Tweets von Martin Neuhof

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