SachsenMehr Interesse an Bundeswehr-Eintritt in Sachsen

Mehr Bewerbungen, mehr Erstberatungen und auch mehr freiwillige Wehrdienstleistende: Die Bundeswehr erlebt in Sachsen in diesem Jahr einen Aufwärtstrend.
Dresden (dpa/sn) - In Sachsen ist das Interesse am Eintritt in die Bundeswehr in diesem Jahr gestiegen. Einen deutlichen Zuwachs verzeichnete die Bundeswehr bei den abgegebenen Bewerbungen im Freistaat: Bis zum 30. November waren es 2.400 - gut ein Viertel mehr als ein Jahr zuvor, wie eine Sprecherin mitteilte.
Damit ist der Anstieg in Sachsen deutlich höher als im Bundesschnitt. Insgesamt erreichten die Bundeswehr seit Jahresbeginn 52.900 Bewerbungen und damit acht Prozent mehr als im selben Zeitraum 2024.
Mehr Beratungen in Karrierebüros
In den Karriereberatungsbüros in Bautzen, Chemnitz, Dresden, Leipzig und Zwickau gab es ebenfalls mehr Andrang. Bis Ende November informierten die Berater in Sachsen 4.400 Menschen bei Erstberatungsgesprächen über Laufbahnen, Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten bei der Bundeswehr sowie die Anforderungen und Perspektiven im militärischen oder zivilen Bereich. Das waren 15 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Bundesweit gab es rund 102.500 Erstberatungen (+13 Prozent).
Trend zeigt auch beim Wehrdienst leicht nach oben
Auch beim freiwilligen Wehrdienst zeigt der Trend leicht nach oben. Derzeit leisten den Angaben nach rund 260 Freiwillige Wehrdienst in Sachsen - das sind 20 mehr als ein Jahr zuvor. Bei der Bundeswehr insgesamt waren es zum 30. November rund 12.300 Menschen überwiegend im Alter von 17 bis 21 Jahren (+16 Prozent).
Die Sprecherin sagte, der Zuwachs in diesem Bereich zeige, dass die Bundeswehr als attraktiv wahrgenommen werde und junge Menschen anspreche. Mit flexiblen Dienstzeiten von 7 bis 23 Monaten könne man mit dem Freiwilligen Wehrdienst die Zeit zwischen Schul- oder Ausbildungsabschluss und Studium überbrücken und die Truppe "von innen heraus" kennenlernen.
Bundeswehr mit rund 184.300 aktiven Soldaten
Ende November hatte die Bundeswehr den Angaben zufolge insgesamt rund 184.300 aktive Soldaten (inklusive freiwillig Wehrdienstleistender) und damit den höchsten militärischen Personalbestand seit Juli 2021. Allerdings braucht Deutschland nach den neuen Nato-Zielen im Ernstfall 460.000 Soldaten, darunter 260.000 Männer und Frauen in der aktiven Truppe.
Der Bundestag stimmte am Freitag für ein neues Wehrdienstgesetz. Ab dem neuen Jahr müssen demnach alle 18-jährigen Männer Fragebögen ausfüllen, der auch die Motivation zum Wehrdienst abfragt. Auch eine Musterung soll Pflicht werden. Sie beginnt formal mit dem Inkrafttreten des Gesetzes am 1. Januar, tatsächlich wird sie angepasst an die Kapazitäten, die erst im Aufbau sind. Der Bundesrat soll sich noch vor Weihnachten mit dem Gesetz befassen.