ThüringenPilz-Überraschung: Zehn neue Arten im Biosphärenreservat

Eine Pilzkartierung bringt seltene Arten ans Licht: Warum Pilze wie der Nadelholz-Zwergseitling für den Nährstoffkreislauf so wichtig sind.
Schmiedefeld am Rennsteig (dpa/th) - Im Unesco-Biosphärenreservat Thüringer Wald sind erstmals zehn bislang in Thüringen unbekannte Pilzarten entdeckt worden. Das ist das Ergebnis einer Pilzkartierung, die das Reservat gemeinsam mit dem Pilzsachverständigen Jesko Kleine im Spätherbst in mehreren Kernzonen-Bereichen durchführte, wie die Verwaltung des Biosphärenreservats mitteilte.
Insgesamt wurden auf Flächen in Jüchnitzgrund, Marktal/Morast und im Vessertal den Angaben nach 616 Pilzfunde aufgenommen und diese 242 Arten zugeordnet. Im Blick des Experten standen vor allem Pilze an Totholz, die Xylobionten, und bodenbewohnenden Pilze, die Terricolen.
Seltene Funde
Neben den zehn erstmals in Thüringen festgestellten Arten wurden weitere entdeckt, die im Freistaat bislang kaum beobachtet wurden. Bislang seien insgesamt 36 Arten im Thüringer Wald bisher nicht oder nur sehr selten beobachtet worden, hieß es.
Zu den besonderen Funden zählten unter anderem der Nadelholz-Zwergseitling (Resupinatus striatulus), der Umberbraune Mürbling (Psathyrella umbrina) oder der Silberstielige Wasserkopf (Cortinarius tortuosus).
Pilze seien entscheidend für den Nährstoffkreislauf und wichtige Indikatoren für Umweltveränderungen, hieß es weiter. Die Kartierung sei ein wichtiger Baustein, um langfristig den Zustand der Wälder zu bewerten.