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ThüringenViele Thüringer Unternehmen wollen Preise anheben

15.12.2025, 11:40 Uhr
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Im Januar steigt der Mindestlohn um 1,08 Euro. Mit diesen Auswirkungen rechnet die Thüringer Wirtschaft.

Erfurt (dpa/th) - Viele Thüringer Unternehmen wollen infolge der Mindestlohnerhöhung im kommenden Jahr die Preise erhöhen, teils sollen Jobs wegfallen. In einer Befragung der drei Industrie- und Handelskammern (IHK) im Land gab etwa jedes zweite Unternehmen an, mit Preiserhöhungen reagieren zu wollen. Die Kammern sprechen von einem "Inflationsschub". Hintergrund sei die Anhebung des Mindestlohns von 12,82 auf 13,90 Euro zum Jahreswechsel.

Jeder Siebte will Jobs abbauen

Etwa jedes siebte Unternehmen gab demnach an, wegen der Mindestlohnerhöhung Jobs abzubauen. Jede vierte Firma erwartet hingegen keine Auswirkungen der Lohnanpassung.

Den Angaben zufolge beschäftigt knapp jedes dritte befragte Unternehmen Mitarbeiter zum Mindestlohn und ist damit direkt von der Erhöhung betroffen. Jede zweite Firma plane, darüber hinaus Gehälter anzupassen, um die Abstände vom Mindestlohn zu höheren Lohngruppen zu wahren. Besonders betroffen seien Industrie und Gastgewerbe, seltener der Dienstleistungssektor.

Probleme bei der Stellenbesetzung

Der Befragung zufolge hat etwa jedes dritte Unternehmen darüber hinaus Probleme, Stellen zu besetzen. Grund seien die vielen Renteneintritte. Im Bau- und Verkehrsgewerbe melde etwa jede zweite Firma, dass Stellen seit mehreren Monaten nicht besetzt sind. Gesucht seien vor allem Fachkräfte mit dualer Ausbildung und bestenfalls einer Weiterbildung.

Den Angaben zufolge erwarten wegen des zunehmenden Fachkräftemangels etwa zwei von drei Unternehmen steigende Arbeitskosten im Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter. In einer Anhebung des Renteneintrittsalters sieht aber nur jede siebte befragte Firma einen sinnvollen Lösungsansatz. Anreizsysteme wie die geplante Aktivrente treffen hingegen bei rund zwei Dritteln der Arbeitgeber in Thüringen auf Zustimmung.

Quelle: dpa

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