Rückblick auf 2021 Bloggerin Celine Nadolny: Das sind meine Finanzbücher des Jahres
30.12.2021, 12:49 Uhr
Buch-Bloggerin Celine Nadolny checkt inzwischen hauptberuflich Finanzbücher. Ihre Highlights stellt sie bei ntv.de vor.
(Foto: Nadolny)
Celine Nadolny hat für ihr Projekt BookofFinance schon knapp 600 Ratgeber zum Thema Finanzen und Persönlichkeitsentwicklung gelesen und rezensiert - längst nicht alle sind ihr Geld wert. Bei ntv.de hat die 24-Jährige jeden Monat ihr Finanzbuch des Monats vorgestellt. Das waren ihre Favoriten.
Platz 1: "Souverän Vermögen schützen"
"Es macht wenig Sinn, die Mühe des Reichwerdens auf sich zu nehmen, wenn man danach alles wieder verliert, weil man beim Reichbleiben nicht oder kaum korrigierbare Fehler macht", schreiben die Autoren Gerd Kommer und Olaf Gierhake. Was wichtig ist: Vermögensaufbau und Vermögenssicherung sind zwei komplett unterschiedliche paar Schuhe. Es geht um die Sicherung von Vermögen für die jetzige, aber eben auch für die nächsten Generationen.
Nein, ein Werk zur Entspannung vor dem Einschlafen ist dieses Buch nicht, auch wenn es an vielen Stellen sehr humorvoll und charmant geschrieben ist. Die Autoren gehen geschickt auf die gängigen Aussagen von vermeintlichen Experten ein und entkräften sie höchst professionell.
Platz 2: "Happy Money: Macht Geld etwa doch glücklich?"
Geld verursacht oft Ärger und Ängste, das ist keine neue Erkenntnis. Ja, es ruiniert ganze Beziehungen. Aber Ken Honda versucht seine Leser auf eine Reise mitzunehmen, auf der sie Frieden finden in ihrer Beziehung zu Geld. Er verrät, wie man sich von negativen Gefühlen befreit und diese in positive Gedanken transformiert: In Anerkennung, Dankbarkeit und Freude. Denn das sind aus Hondas Sicht die Schlüssel zu Glück – nicht übermäßiger Fleiß, Neid oder die Gier nach immer mehr.
"Happy Money" ist ein inspirierendes und vor allem erdendes Finanzbuch. Der ethisch korrekte Ansatz im Umgang mit Geld ist spannend, und er bildet einen angenehmen Gegenpol zur Hustler-, Protzer-, YOLO- oder FOMO-Bewegung unserer Tage.
Platz 3: "ArbeitnehmerScout (m/w/d)"
Wer bei der persönlichen Finanzplanung nicht blind auf die Aussagen vermeintlicher Experten vertrauen will, sollte sich den "ArbeitnehmerScout (m/w/d)" anschauen. Mit über 500 dünnen Seiten wirkt das Werk wie ein Gesetzbuch. Und tatsächlich vermittelt es Regeln – die Regeln der Finanzplanung.
Die Beiträge zu den einzelnen Themen sind dabei weder zu kurz noch zu lang geraten, sondern wirklich on point. Die optische Gestaltung ist großartig, die interaktive Nutzung vorbildlich. Generell ist dieses Buch in weiten Teilen ein ähnlich lesenswertes Standardwerk im Bereich Finanzplanung wie Gerd Kommers "Souverän Investieren für die Kapitalanlage" und der Konz für das Thema Steuern. Volle Punktzahl also für ein sehr umfangreiches, tiefgreifendes und lesenswertes Buch.
"Wie Sie mit Picasso & Co. ein Vermögen aufbauen"
"Mit Kunst wird man nicht reich? Das sehe ich anders! Wie ich zu dieser unerhörten Überzeugung komme? Ganz einfach. Ich weiß, dass es funktioniert und wie es funktioniert", schreibt Franziska Ida Neumann. Und tatsächlich, die Autorin gibt tiefe Einblicke in diese häufig private und elitäre Welt der Kunst, in der viele Unterredungen und Geschäfte im Verborgenen stattfinden.
Wer eine Vorliebe für Kunst hat, bereits in dem Bereich Erfahrungen sammeln konnte oder sich eine Karriere in dieser Welt vorstellen kann, kommt mit diesem Buch voll auf seine Kosten.
"Ich zeige dir, wie du reich wirst"
In seiner klaren, teilweise konfrontativen, aber immer authentischen Art bringt der Autor Ramit Sethi perfekt auf den Punkt, worauf es bei den Themen Schulden, Kapitalanlage und Gehaltsverhandlung ankommt. Für die Leserinnen und Leser hat er ein 6-Wochen-Programm aufgesetzt, mit dem sich die eigenen Finanzen regeln lassen. Und mit diesem Programm führt er stringent durch sein Werk.
Dieses Buch hat er als Amerikaner für Amerikaner geschrieben und in den USA sind die Verhältnisse in vielerlei Hinsicht anders als bei uns. Aber dank der Anmerkungen im hinteren Teil können auch Europäer sehr viel für sich mitnehmen.
"Geld allein ist auch eine Lösung"
Klartext, viel Humor, kleine Weisheiten und deutliche Handlungsempfehlungen: Man spürt ziemlich schnell, dass Autor Mike Hager zwar ein lustiger Zeitgenosse ist, aber kein Dampfplauderer. Hagers Leser erfahren in "Geld allein ist auch eine Lösung", wie sie den Grundstein für finanziellen Freiraum legen.
Volle Punktanzahl für ein humorvolles Werk, das den Einstieg in die vermeintlich trockene Finanzwelt mit Sicherheit erleichtern wird.
"Raus aus dem Stundenlohn"
Oliver Pott kommt in seinem Buch "Raus aus dem Stundenlohn" mit einem klaren Versprechen um die Ecke: Nie wieder für andere arbeiten und Lebenszeit verkaufen. Vielleicht ein bisschen provokant, aber deutlich in der Aussage, genau wie das Cover des Buches.
Es führt im Grunde die Ideen von Robert Kiyosaki und seinen vier Cashflow-Quadranten auf eine leicht greifbare und umsetzbare Ebene. Unterm Strich hätte das Thema aber noch ein Stück weit emotionaler und optisch anschaulicher ausgearbeitet werden können.
"Millionärin von nebenan"
Stephanie Raiser zeigt, dass es möglich ist, finanziell erfolgreich und erfüllt zu sein - als Frau, Unternehmerin und Mutter. "Es ist okay, mehr zu wollen als ein Durchschnittsdasein", betont die Autorin in ihrem Buch, aus dem auch Männer viel lernen können.
Ein wirklich interessantes, lebhaftes und vor allem nahbares Werk für alle Frauen, die mehr wollen. Insbesondere für Frauen, die es sich aktuell noch gar nicht vorstellen können, deutlich mehr Geld zu verdienen, deutlich höhere Honorare verlangen zu können, ohne sich dabei schlecht fühlen zu müssen.
"Business geht heute anders"
Andreas Buhr bringt gut auf den Punkt, was einem bei diversen Gründershows oder im Arbeitsalltag immer wieder gespiegelt wird: Nicht die Idee ist der Schlüssel für nachhaltigen Erfolg im Business, sondern der Charakter und die Fähigkeiten der Gründer selbst.
"Business geht heute anders" ist ein schnelles Nachschlagewerk für mehr Erfolg im Business. Was immer nötig ist, um ein Unternehmen voranzubringen, findet sich darin. Es soll ein Freund und Helfer sein, eine Einladung zum Schmökern, eine Inspiration für mehr Unternehmenserfolg. Für mich ein sehr gelungenes Werk, das nicht nur einen guten ersten Eindruck über viele Thematiken im Bereich der Selbständigkeit beleuchtet.
"Kaufen oder Mieten?"
Das eigene Haus auf dem Land oder die Eigentumswohnung in der Stadt – handelt es sich dabei um sinnvolle Geldanlagen oder um gefährliche Klumpenrisiken, die Menschen aus Gefühlsduselei eingehen? Finanzexperte Gerd Kommer arbeitet diese Frage in der Neuauflage seines Buches "Kaufen oder Mieten?" mit wissenschaftlichen Argumenten auf.
Dieses Buch ist eine absolute Pflichtlektüre für Immobilien-Interessierte. Nicht nur für junge Menschen, sondern auch für alle anderen, die diese Entscheidung noch nicht getroffen haben oder aktuell hinterfragen.
Celine Nadolny wurde für ihr Projekt BookofFinance.de zuletzt mehrfach mit Preisen ausgezeichnet, darunter der Black-Bull-Award für den besten Finanzkanal, der Tiger-Award als Content-Creator des Jahres 2021 und der Medienpreis der Stiftung Finanzbildung als Finanzblog des Jahres.
Quelle: ntv.de