Policen im Check Für wen lohnt sich eine Zahnzusatzversicherung?
30.12.2024, 06:00 Uhr
Hinter einem Hollywood-Lächeln steht meist die ein oder andere zahnmedizinische Behandlung. Lohnt sich daher eine Zahnzusatzversicherung?
(Foto: istockphoto.com)
Prophylaxe, Krone, Zahnspange oder Bleaching: Zahnmedizinische Behandlungen können teuer werden. Die gesetzliche Krankenkasse deckt allerdings nur die Basisleistungen ab. In welchen Fällen ist eine Zahnzusatzversicherung sinnvoll?
Gesunde Zähne sind für viele ein entscheidender Faktor für das allgemeine Wohlbefinden. Doch hochwertige zahnärztliche Behandlungen und Prophylaxe können teuer werden – vor allem, da die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) meist nur Basisleistungen übernimmt. Hier setzt eine Zahnzusatzversicherung an: Sie schließt die Lücken der gesetzlichen Versorgung und kann die finanzielle Belastung deutlich reduzieren. Doch lohnt sich eine solche Versicherung für jeden?
Ein kurzer Überblick: Das beinhaltet eine Zahnzusatzversicherung
Eine Zahnzusatzversicherung übernimmt die Kosten für Zahnbehandlungen, die über das Leistungsspektrum der GKV hinausgehen. In der Regel deckt eine Zahnzusatzversicherung die folgenden Bereiche ab:
- Prophylaxe: professionelle Zahnreinigungen und andere vorbeugende Maßnahmen
- Zahnersatz: Zuschüsse zu Kronen, Brücken, Implantaten und Prothesen
- Füllungen: Erstattung von hochwertigen Materialien wie Keramik- oder Kunststofffüllungen
- Kieferorthopädie: Unterstützung bei Zahnspangen oder anderen kieferorthopädischen Behandlungen, insbesondere für Kinder und Jugendliche
- Ästhetische Zahnbehandlungen: Bleaching, Veneers oder andere kosmetische Eingriffe
Die genauen Versicherungsleistungen variieren allerdings nach Anbieter und Tarif – es lohnt sich daher, die Policen im Detail zu vergleichen, um einen individuell passenden Tarif auszuwählen.
Unser Tipp: Stiftung Warentest kürte die Zahnzusatzversicherung "ZahnGesund Exklusiv" von Maxcare im August 2024 zum Testsieger und bewertete sie mit "sehr gut" (0,5). Sie übernimmt – je nach Tarif – 100 Prozent der Kosten bei Zahn-, Wurzel- und Parodontosebehandlungen sowie für Zahnersatz, Implantate und kieferorthopädische Maßnahmen.
- 100 Prozent Kostenerstattung: Zahnbehandlung, Wurzelbehandlung, Parodontosebehandlung, Zahnersatz, Zahnimplantat, Kieferorthopädie
- Bis zu 200 Euro bei Prophylaxe abgedeckt
- Bis zu 200 Euro bei zahnaufhellenden Maßnahmen wie Bleaching abgedeckt
- "Sehr gut" bei Stiftung Warentest (08/2024)
- Exklusiv-Tarif ab 16,60 Euro monatlich (je nach Geburtsjahr)
- Bonus: 15 Euro Amazon-Gutschein bei Abschluss der Tarife Premium oder Exklusiv
Hinweis: Die Preise sind volatil und die Händler passen bisweilen auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) an. Sollten sich die Preise von den hier angegebenen unterscheiden, haben die Händler sie nach Veröffentlichung des Artikels geändert.
Zahnzusatzversicherung: Für wen lohnt sich das?
Die gesetzlichen Krankenversicherungen übernehmen die Kosten für alles, was als medizinisch notwendige Regelversorgung gilt. Dazu zählt zum Beispiel ein Teil der Kosten für die jährliche professionelle Zahnreinigung. Bei Implantaten, Keramikfüllungen oder Zahnspangen ist jedoch oft Schluss – und Patienten bleiben auf einem Großteil der Kosten für die Behandlungen sitzen.
Eine Zahnzusatzversicherung lohnt sich also für alle, die viel Wert auf ihre Zahngesundheit legen und daher regelmäßig prophylaktische Maßnahmen durchführen lassen, die über die jährliche Zahnreinigung hinausgehen.
Auch Personen mit geplantem Zahnersatz profitieren von der Kostenübernahme durch eine entsprechende Police. Implantate, Brücken oder Kronen gehören zu den teuersten Behandlungen beim Zahnarzt, für die die GKV meist nur einen geringen Festzuschuss bietet. Zahnzusatzversicherungen wie die von Maxcare oder der Ergo übernehmen je nach Tarif bis zu 100 Prozent der Kosten. Gerade für ältere Menschen oder Personen mit erhöhtem Risiko für Zahnverlust ist eine solche Versicherung daher eine wertvolle Ergänzung. Das gilt übrigens auch für Personen, die einen ästhetischen Eingriff planen, etwa ein Bleaching oder keramische Inlays.
Kieferorthopädische Behandlungen wie Zahnspangen werden bei Kindern und Jugendlichen nicht immer von der GKV übernommen – insbesondere, wenn sie nicht in die festgelegten Indikationsgruppen fallen. Eine Zahnzusatzversicherung für Kinder kann hier Abhilfe schaffen und die finanzielle Belastung der Eltern minimieren. Für diesen Fall bietet etwa die Advigon Versicherung AG, ein Tochterunternehmen der HanseMerkur, eine Zahnzusatzversicherung mit dem Fokus auf Kieferorthopädie für Kinder an.
- Absicherung gegen die hohen Kosten von festen und losen Zahnspangen
- Für alle kieferorthopädischen Indikationsgruppen
- Inklusive Zusatzleistungen wie Mini-Brackets oder unsichtbaren Zahnspangen
- Übernahme der professionellen Zahnreinigung (mehrmals jährlich)
- "Sehr gut" bei Stiftung Warentest (08/2024)
Abseits davon empfiehlt die Verbraucherzentrale eine Zahnzusatzversicherung erst ab etwa 40 Jahren, weil in diesem Alter statistisch die Wahrscheinlichkeit für eine Zahnersatzbehandlung steigt. Praktisch sind daher Versicherungen, bei denen Interessierte die Leistungen nach den individuellen Bedürfnissen kombinieren können. Das geht zum Beispiel bei der Ergo: Die Policen für den Zahnerhalt und den Zahnersatz werden in verschiedenen Stufen angeboten, die unterschiedliche Anteile der Kosten übernehmen.
- Dental-Vorsorge: Zahnerhalt durch Prophylaxe, Kunststofffüllungen, Wurzelbehandlungen
- Dental Schutz 75 / 90 / 100 (optional): Zahnersatz durch Implantate, Brücken, Kronen, Inlays und mehr
- "Sehr gut" bei Stiftung Warentest (08/2024)
Noch ein Tipp: Bereits bestehende Zahnschäden werden nur sehr selten oder nur gegen Aufpreise mitversichert. Ein früher Abschluss einer Zahnzusatzversicherung ist daher empfehlenswert.
Lese-Tipps:
- Das sind die besten Angebote des Tages
- Sommerurlaub 2025: Darauf sollten Frühbucher achten
- Unfall im Ski-Urlaub: Wer zahlt den Rücktransport?
Darum lohnt es sich, für 2025 eine Zahnzusatzversicherung abzuschließen
Nicht jede Zahnzusatzversicherung passt zu jedem Lebensstil, daher ist die Wahl der Police besonders entscheidend. Immerhin möchten Versicherte im Ernstfall nicht auf den hohen Zahnarztkosten sitzenbleiben, aber auch abseits davon keine horrenden Beitragssummen zahlen für Leistungen, die sie nur unwahrscheinlich in Anspruch nehmen. Es gilt also, die beste Kombination an abgedeckten Leistungen zu finden. Das geht bei Anbietern wie Maxcare, der HanseMerkur oder der Ergo über die verschiedenen Tarife, bei denen Interessierte je nach Versicherungswunsch auswählen können, in welchen Fällen welcher Anteil der Kosten übernommen wird. Eine Zahnzusatzversicherung ist kein Muss, aber für viele eine sinnvolle Absicherung gegen hohe Kosten – und ein Investment in die eigene Zahngesundheit.
Quelle: ntv.de