Cocktail-Rezept Old Fashioned: So gelingt der ewig junge Klassiker
10.03.2022, 14:31 Uhr
Old Fashioned Cocktail: Der Drink ist simpel, aber vielfältig.
(Foto: istockphoto.com)
Der Old Fashioned gilt als der Urahn aller gemischten Drinks und beschreibt heute sogar eine eigene Cocktail-Gattung. Trotz des simplen Rezepts ist er extrem vielseitig und kann in zahlreichen Varianten zubereitet werden.
Irgendwann zu Beginn des 19. Jahrhunderts ging der Old Fashioned in den USA zum ersten Mal über den Tresen – damals noch unter dem simplen Namen "Whiskey Cocktail". Schon vor 200 Jahren mixte man dafür Whiskey einfach mit Zucker und Cocktail-Bitters. Sinn und Zweck dieses Rezepts, das bis heute unverändert blieb: Raue Spirituosen genießbar machen. Whiskey und andere Destillate damals pur zu trinken, war eine Zumutung. Die Qualität war ziemlich mies.
Old Fashioned: Cocktail-Rezept und Zubereitung
Ganz klassisch bereitet man einen Old Fashioned mit einem Zuckerwürfel zu. Der löst sich aber im Zweifel schlecht auf, dann schwimmen Zuckerkrümel im Glas. Deswegen: Nostalgie beiseite und Zuckersirup verwenden!
Zutaten:
- 6 cl Rye oder Bourbon Whiskey (oder Spirituose nach Wahl)
- 0,5 cl Zuckersirup
- 3 Spritzer Angostura Bitters
- Orangenzeste
Zubereitung:
- alle Zutaten direkt im Gästeglas vermischen
- ausreichend Eiswürfel hinzugeben und mindestens 20 Sekunden rühren (das Schmelzwasser vom Eis ist wichtig für Geschmack und Textur)
- eine Orangenzeste über dem Glas kurz quetschen und dazugeben (die ätherischen Öle geben dem Drink den letzten Schliff)
Old Fashion: Welcher Whisky passt am besten?
Als der Old Fashioned in den USA erfunden wurde, war dort Roggen-Whiskey (Rye Whiskey) am stärksten verbreitet. Erst nach der Prohibition setzte sich Bourbon Whiskey durch, der wegen des hohen Maisanteils etwas süßer schmeckt. Ob nun ganz klassisch mit Rye (etwa Rittenhouse Straight Rye) oder immer noch ziemlich klassisch mit Bourbon (etwa Wild Turkey Rare Breed) – das ist Geschmackssache. Ganz und gar nicht klassisch, aber inzwischen ebenfalls gerne getrunken: der Old Fashioned mit Scotch. Nur allzu rauchig sollte er nicht sein. Lieber einen milden Single Malt aus der schottischen Speyside nehmen – wie zum Beispiel den Dalwhinnie 15. Aber auch hier bestimmt der eigene Geschmack, was geht und was nicht.
Old Fashioned mit Rum: Cocktail-Oldie mit Karibik-Flair
Das Schöne am Old Fashioned: Er ist sehr vielseitig und flexibel. Das Grundmuster "Spirituose + Zucker + Bitters" lässt sich nicht nur mit Whiskey in die Tat umsetzen. Warum nicht stattdessen mit einem gereiften Rum wie dem Brugal Extra Viejo aus der Dominikanischen Republik oder dem Appleton Estate 12 aus Jamaika arbeiten? Wichtig ist nur, keine gesüßten Rum-Sorten zu verwenden, sonst wird es zusammen mit dem Zuckersirup zu pappig. Die beiden genannten kommen ganz ohne Nachsüßung aus.
Aber der Old Fashioned lässt sich noch weiterdrehen: Ein schöner Cognac oder sogar Tequila und Mezcal funktionieren wunderbar. Die beiden mexikanischen Brände ergeben zusammen mit Agavendicksaft statt Zuckersirup einen sogenannten "Oaxaca Old Fashioned".
Old Fashioned: Das richtige Cocktail-Glas
Ein Whiskey-Becher oder auch Tumbler genanntes Glas ist die richtige Wahl für den Old Fashioned. Tatsächlich werden diese kurzen, breiten Gläser manchmal auch Old-Fashioned-Gläser genannt. Das Praktische: Es braucht keinen Shaker und kein Rührglas, der Drink wird direkt im Gästeglas zubereitet.
Old Fashioned: Wie schmeckt die Cocktail-Ikone?
Im Old Fashioned spielt die grundlegende Spirituose die Hauptrolle. Für Freunde fruchtig-süßer Schirmchen-Drinks ist er nichts. Er ist aber auch keineswegs ein Spritmonster, das einfach nur knallt. Die Kombination aus Lieblingsspirituose, Zucker, Bitters und Orangenduft macht ihn zu einem spannenden und vielseitigen Cocktail mit Tiefgang. Und besonders wichtig: mit Ruhe und Zeit genießen.
Quelle: ntv.de
