Flitzer auch bei EM-Partie zwischen Portugal und Frankreich
Knochenjob.
(Foto: AP)
Nach dem letzten EM-Gruppenspiel zwischen Titelverteidiger Portugal und Weltmeister Frankreich (2:2) sind mehrere Flitzer auf den Rasen der Puskas Arena in Budapest gerannt. Die Ordner hatten sichtbar erhebliche Mühe, die mindestens drei Personen vom Platz zu begleiten. Einer der Flitzer näherte sich Superstar Cristiano Ronaldo, einer Joules Koundé. Schon beim 3:0-Sieg der Portugiesen gegen Co-Gastgeber Ungarn am Dienstag vor einer Woche hatte ein Flitzer kurz für Aufregung gesorgt.
22:50 Uhr
Ronaldo stellt Klose-Rekord ein
Cristiano Ronaldo steht vor der nächsten alleinigen Bestmarke. Der 36-jährige Portugiese hat mit seinem Doppelpack (31. Minute/Foulelfmeter, 60. Handelfmeter) im letzten EM-Gruppenspiel gegen Frankreich 109 Mal im Nationaltrikot getroffen. Damit zog der Stürmer von Juventus Turin in seinem 178. internationalen Auftritt mit dem Iraner Ali Daei gleich. Der frühere Stürmer des FC Bayern München hatte ebenfalls 109 Treffer in 149 Länderspielen für sein Land erzielt. Cristiano Ronaldo hat nun 14. EM-Treffer, damit ist er längst Rekordschütze der Endrunde.
Passt.
(Foto: Pool via REUTERS)
Mit den Toren 20 und 21 ist der Kapitän der Portugiesen nun auch alleiniger Rekordhalter vor Miroslav Klose (19). In der europäischen Torjägerliste bei Fußball-Großturnieren folgen Gerd Müller (18) und Jürgen Klinsmann (16). Der 36-jährige Ronaldo war zum 13. und 14. Mal alleine bei einer EM erfolgreich.
EM-Debakel droht: Deutschland liegt gegen Ungarn zurück
Deutschland droht bei der EM das nächste Debakel. Nach dem Vorrunden-Aus bei der WM 2018 steht die Mannschaft von Joachim Löw auch bei der kontinentalen Meisterschaft vor dem frühen Knockout. Nur Sekunden nach dem Ausgleich gegen Ungarn leistet sich Deutschland einen Abwehr-Blackout. Würde es beim 1:2 bleiben, wäre die Amtszeit von Löw noch heute Abend beendet. Wie das Spiel ausgeht, verfolgen Sie hier im Ticker!
Update 22:58: Mit einem späten Treffer von Leon Goretzka hat die deutsche Mannschaft den Ausgleich geschafft und steht im EM-Achtelfinale.
Posse um EM-Übertragung ohne Ton in Aachener Kneipen
Kein Fußballkommentar, keine Fangesänge und keine Hymne? In Aachen galt das bislang für Gaststätten, die die Europameisterschaftsspiele unter freiem Himmel gezeigt haben - da hieß es: Ton aus. Doch kurz vor dem Spiel Deutschland gegen Ungarn wurde das geändert. Am Abend sprach sich der Rat der Stadt nach einem Vorstoß der CDU noch rechtzeitig einstimmig für eine fanfreundliche Regel aus. Der Ton wird jetzt auch in der Außengastronomie sanktionsfrei geduldet, wie ein Sprecher der Stadt am Abend bestätigte.
Am Nachmittag hatte die Stadt noch mitgeteilt, dass innerhalb der Gaststätten Fernseher aufgestellt werden dürften. Auch dürfe die Außengastronomie durch einen im Fenster der Kneipe stehenden Fernseher beschallt werden. Im Außenbereich aber war der Ton verboten. Die Stadt verwies dabei auf Vorschriften, wonach das Ortsrecht in dem Fall bei den Kommunen liege. Außengastronomie sei in Aachen bis 24 Uhr gestattet. Jedoch sei durch Ortsrecht grundsätzlich ein Verbot der Beschallung auf den Flächen der Außengastronomie geregelt.
21:44 Uhr
Drei Delta-Befunde nach EM-Spiel in Kopenhagen
Bei drei Stadionzuschauern des EM-Spiels zwischen Dänemark und Belgien ist die Delta-Variante des Coronavirus nachgewiesen worden. Der dänische Gesundheitsminister Magnus Heunicke und die Behörde für Patientensicherheit forderten deshalb am Abend 4000 Zuschauer aus sechs bestimmten Stadionblöcken dazu auf, einen PCR-Test machen zu lassen. Die EM-Partie hatte am Donnerstag im Kopenhagener Stadion Parken stattgefunden, Belgien hatte die Begegnung mit 2:1 gewonnen. Die zunächst in Indien aufgetretene Delta-Variante B.1.617.2 gilt als ansteckender als andere Corona-Varianten. Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC geht davon aus, dass sie Ende August 90 Prozent aller Corona-Neuinfektionen in Europa ausmachen wird. Seit Anfang April sind davon in Dänemark 247 Fälle nachgewiesen worden.
21:05 Uhr
Flitzer mit Regenbogenfahne stürmt bei Ungarn-Hymne das Feld
Noch bevor es losgeht, gibt es schon die erste nachrichtenwürdige Aktion: Während in der Münchner Allianz Arena vor dem EM-Gruppenspiel zwischen Deutschland und Ungarn die ungarische Nationalhymne ertönt, stürmt ein junger Mann mit Regenbogenfahne das Spielfeld. Er kam vor den Spielern Ungarns zum Stehen. Ordner reagierten schnell und brachten den Flitzer vom Feld. Im Vorfeld des Spiels hatte eine Entscheidung der UEFA, die Arena nicht in den Farben des Regenbogens erleuchten zu lassen, für Unverständnis und Empörung etwa seitens von Verbänden, Politikern, Vereinen und Fans gesorgt.
Der Mann stürmte vor der Partie den Platz.
(Foto: imago images/Marc Schüler)
20:38 Uhr
Löw zur Aufstellung von Sané: "Hat alle Qualitäten"
Wer könnte Thomas Müller in der deutschen Startelf ersetzen? Zuletzt waren in der Diskussion um den angeschlagenen Bayern-Stürmer zwei Namen genannt worden: Leon Goretzka und Leroy Sané. Bundestrainer Joachim Löw entschied sich für Letzteren und begründete das kurz vor dem EM-Spiel seiner Mannschaft gegen Ungarn wie folgt: "Er brennt auf die Chance." Sané habe alle Möglichkeiten und alle Qualitäten. Wenn er diese einsetze, dann sei er "Weltklasse". Für Goretzka gelte, dass er auch im Spielverlauf seinen Einsatz bekommen könne, sagte Löw im ZDF.
Auf die Frage, wer den "Lautsprecher Müller" ersetzen könne, sagte der Bundestrainer, die Mannschaft sei nicht so ruhig, wie von außen vielleicht wahrgenommen. Er traue dies mehreren Spielern zu, etwa Mats Hummels, Toni Rüdiger oder auch Toni Kroos.
19:57 Uhr
Sané stürmt für Müller: DFB-Elf gegen Ungarn mit nur einer Änderung
In gut einer Stunde ist Anpfiff der letzten Vorrundenspiele der Gruppe F. Deutschland tritt gegen Ungarn an und setzt nach Angaben des DFB auf die gewohnte Startelf - mit einer Ausnahme: Der angeschlagene Thomas Müller wird im Sturm durch seinen Bayern-Mitspieler Leroy Sané ersetzt. Ansonsten laufen auf den gewohnten Positionen folgende Spieler auf: Manuel Neuer, Antonio Rüdiger, Matthias Ginter, Mats Hummels, Joshua Kimmich, Kai Havertz, Toni Kroos, Serge Gnabry, Robin Gosens und Ilkay Gündogan.
19:47 Uhr
"Wäre der Wahnsinn": Österreichs Trainer für Verlegung des EM-Achtelfinals
Müssen Franco Foda (links) und David Alaba am Samstag ohne österreichische Fans auskommen?
(Foto: imago images/GEPA pictures)
Der österreichische Nationaltrainer Franco Foda hat sich aufgrund der strengen Einreisebestimmungen in Großbritannien für eine Verlegung des EM-Achtelfinales in London ausgesprochen. "Es wäre ja der Wahnsinn, wenn unsere Fans nicht dabei sein könnten", sagte der Deutsche vor dem Duell gegen Italien am Samstag (21 Uhr) der "Kleinen Zeitung": "Da hat es für mich keinen Sinn, in London zu spielen."
Die Wünsche des Teamchefs werden allerdings nicht in Erfüllung gehen. "Trotz großer Anstrengungen ist es leider nicht möglich, auch zuletzt aufgrund der knappen zeitlichen Komponente, das Spiel von London an einen anderen Austragungsort ohne Ein- und Rückreisebeschränkungen für ÖsterreicherInnen zu verlegen", teilte der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) auf Twitter mit. Bei der Einreise nach Großbritannien bestehe derzeit Quarantänepflicht, das österreichische "Außenministerium rät allen Fans dringend davon ab, sich trotzdem auf die Reise zu begeben", hieß es weiter. Der Verband versuche auf "sämtlichen Ebenen", möglichst vielen Fans einen Stadionbesuch zu ermöglichen.
19:36 Uhr
Bad Homburg: Kerber im Eiltempo ins Viertelfinale
Angelique Kerber hat bei ihrem Heimspiel in Bad Homburg souverän das Viertelfinale erreicht. Die dreimalige Grand-Slam-Siegerin, die bei der Premiere des Rasenturniers im hessischen Kurort auch als Turnierbotschafterin fungiert, bezwang die Russin Anna Blinkowa nach nur 57 Minuten mit 6:0, 6:2. "Es war ein gutes Match. Ich bin glücklich mit meinem Spiel heute", sagte Kerber: "Ich war vom ersten Punkt an aggressiv, das Match unter Kontrolle zu haben."
Nächste Gegnerin der 33 Jahre alten Kielerin ist Amanda Anisimova aus den USA, die im Achtelfinale die Darmstädterin Andrea Petkovic ausgeschaltet hatte. Für die Weltranglisten-28. Kerber ist es erst die zweite Viertelfinalteilnahme in diesem Jahr.
19:18 Uhr
Schmetterball-Eigentor: Slowakeis Torwart mit Mega-Patzer
Das kuriose Missgeschick des slowakischen Torhüters Martin Dubravka im Gruppenspiel gegen Spanien war das bereits siebte Eigentor der laufenden EM-Endrunde. Damit sind beim paneuropäischen Turnier noch vor Beginn der K.o.-Phase bereits so viele Eigentore erzielt worden wie bei den Europameisterschaften 2000 (1), 2004 (2), 2008 (0), 2012 (1) und 2016 (3) zusammen.
Dubravka von Premier-League-Klub Newcastle United beförderte den Ball am letzten Gruppenspieltag in Sevilla mit der Hand im Stile eines Volleyballers ins eigene Tor zur Führung des dreimaligen EM-Champions (30.). Zuvor hatte der Spanier Pablo Sarabia den Ball an die Latte geschossen, das Spielgerät war im hohen Bogen abgeprallt und unmittelbar vor der Torlinie wieder zu Boden geflogen.
18:16 Uhr
CSU und AfD machen gemeinsame Sache: Veto gegen Regenbogen-Fahnen am Landtag
Die UEFA verbietet der Stadt München, die Allianz Arena in Regenbogenfarben erleuchten zu lassen zum letzten EM-Gruppenspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Ungarn. Deshalb wurden im Lauf des Tages an etlichen Orten, Stadien und Institutionen in ganz Deutschland Regenbogen-Fahnen aufgehängt. In München wehten entsprechende Flaggen am Rathaus. Der Bayerische Landtag lehnte das Zeichen gegen Homofeindlichkeit und für Diversität allerdings ab: Die CSU und die AfD machten gemeinsame Sache und legten ihr Veto gegen einen Antrag der SPD für die Beflaggung ein.
"Die CSU war entschieden gegen unseren Vorschlag, dass der Landtag Regenbogen-Flagge zeigt", schrieb die SPD-Landtagsfraktion auf Twitter. "Wir sind nicht überrascht. Wir sind wütend! Wie war das mit dem Bedauern zur UEFA-Entscheidung, Markus Söder?" Der CSU-Ministerpräsident hatte sich vorher für die Regenbogenfarben an der Allianz Arena ausgesprochen.
17:27 Uhr
Regenbogen-Streit: UEFA-Chef Ceferin wettert gegen "populistische Aktionen"
Er ist nicht homophob, aber ... UEFA-Präsident Aleksander Ceferin verteidigt mit fragwürdigen Worten die äußerst umstrittene Entscheidung der Europäischen Fußball-Union in der Regenbogen-Frage. "Sie wissen ganz genau, dass die UEFA keine homophobe Organisation ist. Und ich persönlich bin es natürlich auch nicht. Das haben wir oft genug gezeigt", sagte der Slowene der "Welt": "Aber wir wollen bei populistischen Aktionen nicht benutzt werden, nur deswegen haben wir diese Entscheidung getroffen. Aufgrund der Popularität des Fußballs wird zu oft versucht, Sportverbände für eigene Zwecke zu missbrauchen."
Wie das dazu passt, dass sich die UEFA dazu entschlossen hat, ausgerechnet am heutigen Tag ihr Logo in den Farben des Regenbogens zu zeigen, bleibt wohl Ceferins Geheimnis. "Die UEFA ist stolz darauf, heute die Farben des Regenbogens zu tragen", schrieb der Verband auf Twitter. Wessen Zwecken dieses Statement dient, ist wohl ersichtlich.
16:33 Uhr
UEFA schießt sich mit Stadion-Frage bei Facebook ein Eigentor
Auf eine unschuldig daherkommende Fan-Umfrage hat die UEFA ungewöhnlich hohe Resonanz erhalten. Bereits am 21. Juni postete die Organisation auf Facebook die Frage: "Wenn du in irgendeinem der Stadien der UEFA Euro2020 spielen könntest, welches wäre das?" Zur Auswahl standen die Spielstätten in Amsterdam, Baku, Kopenhagen, Glasgow, Budapest, Bukarest, Rom, Sevilla, London, St. Petersburg und München. Dass die Antworten so einseitig ausfallen würden, ahnten die Verantwortlichen zu diesem Zeitpunkt vermutlich nicht.
Doch nach den Querelen rund um die Regenbogen-Beleuchtung in München ist das Urteil der Fans eindeutig: die Allianz-Arena. Allerdings unter einer Bedingung: Sie solle doch bitte tatsächlich in Regenbogenfarben flackern. Entsprechende Kommentare und Bilder der Nutzerinnen und Nutzer unter dem UEFA-Post bekamen teils Tausende Likes. Bei zukünftigen Meisterschaften könnte das für die UEFA Anlass sein, über vergangene Entscheidungen (bzw. Verbote) zu reflektieren. Oder bis dahin ein neues, sensibleres Social-Media-Team zusammenzustellen.
Rekordspieler der DFB-Elf und ehemaliger ungarischer Nationaltrainer: Es könnte wohl kaum einen größeren Experten für die EM-Partie Deutschland gegen Ungarn geben, als Lothar Matthäus. Im Interview rechnet er die Chancen für das Team um Joachim Löw aus und gibt einen eindeutigen Tipp ab.
15:02 Uhr
Nach Nachricht an Aogo: Lehmann lernt bei Rassismus dazu
Ex-Nationaltorwart Jens Lehmann hat sich nach dem Aufruhr um seine rassistische Whatsapp-Nachricht an Dennis Aogo in den letzten Wochen mit seinem Verhalten auseinandergesetzt und viel über Diskriminierung gelernt. Das sagte der frühere Fußball-Profi der "Zeit": "Ich muss zugeben, so tiefgreifend habe ich mich vorher nie mit dem Thema beschäftigt. Mit Diskriminierung. Mit systemischem Rassismus und Kolonialismus."
Er habe sich hinterfragt, wie oft er Sachen gesagt haben könnte, mit denen er unabsichtlich andere Gruppen getroffen haben könnte? "In London, beim FC Arsenal, war ich manchmal der einzige weiße Spieler im Team. Wäre ich ein Rassist, hätte das nicht funktioniert", sagte Lehmann. Als Fußballer lebe man Inklusion, Respekt und Toleranz.
Er habe danach Gespräche mit vielen schwarzen Mitspielern von damals geführt. "War da was? Eine Geste? Ein dummer Spruch? Alle haben mir bestätigt, dass das nie der Fall gewesen ist. Eher das Gegenteil, Respekt und Unterstützung. Deswegen geht es mir auch gut", sagte Lehmann.
Trotzdem entschuldigte er sich nochmals für seinen Fehler. "Ich kann jeden verstehen, der das Wort als respektlos empfunden hat."
14:09 Uhr
UEFA möchte jetzt plötzlich auch regenbogenfarben sein
Die UEFA verteidigt ihre äußerst umstrittene Entscheidung in der Regenbogen-Frage, und verwirrt ihre Kritiker gleichzeitig mit diesem Tweet: "Die UEFA ist stolz darauf, heute die Farben des Regenbogens zu tragen", schrieb der Verband, der sein Logo mit den sechs Farben angereichert hat.
Einige Leute hätten die UEFA-Entscheidung als "politisch interpretiert", schrieb der Verband weiter: "Doch im Gegenteil: Die Anfrage war politisch." Für die UEFA sei der Regenbogen "kein politisches Symbol, sondern ein Zeichen unseres festen Engagements für eine vielfältigere und integrativere Gesellschaft".
Am Dienstag hatte die UEFA erklärt, dass die Münchner Arena während des letzten Vorrundenspiels der deutschen Nationalmannschaft gegen Ungarn nicht in Regenbogenfarben erstrahlen darf.
Die UEFA sei "aufgrund ihrer Statuten eine politisch und religiös neutrale Organisation", hieß es als Begründung vom Verband.
13:40 Uhr
Corona-Infektion bei Olympia? Röhler will Absicherung
Röhler kritisiert das IOC.
(Foto: dpa)
Speerwurf-Olympiasieger Thomas Röhler hat den vom Internationalen Olympischen Komitee festgelegten Haftungsausschluss für Sportler im Falle einer Corona-Infektion kritisiert. "Das IOC hätte in diesem Fall mit einem Versicherungspartner einen Vertrag schließen können, um den Fall einer Covid-Infektion abzudecken. Das wäre ein kleines Entgegenkommen gegenüber den Athleten", sagt Röhler, der in der Athleten-Kommission des Leichtathletik-Weltverbandes sitzt, der "Sport Bild".
"Aus Athletensicht ist es nicht optimal, dass die Haftung im Falle einer Corona-Infektion vom IOC ausgeschlossen wird."
Die Tokio-Teilnehmer müssen ein Formular ausfüllen, das den Sportdachverband von Regressforderungen entbindet, sollten sich Sportler während der Olympischen und Paralympischen Spiele in Japan mit dem Virus infizieren. "Du bist wie ein Einzelunternehmer", prangert Röhler an.
Doch zwischen Sportlern und Unternehmen gebe es einen großen Unterschied. Industrieunternehmen würden für ihre Risiken entlohnt. "Was gibt es für das Risiko bei Olympia? Dort bekommen die Athleten die Chance auf Ruhm, das Flair und die Wettkämpfe der Spiele. Das ist auch ein Wert. Trotzdem wäre es wünschenswert, dass die Athleten direkter an den Olympia-Erträgen finanziell beteiligt würden", sagte der 29-jährige Jenaer, da das IOC mit den Spielen über fünf Milliarden Euro einnehme.
12:53 Uhr
Zum Achtelfinale in Budapest: Oranje-Kapitän trägt spezielle Kapitänsbinde
Oranje-Kapitän Georginio Wijnaldum wird während des EM-Achtelfinales in Budapest am Sonntag eine spezielle Binde mit der Aufschrift "One Love" am Arm tragen. Damit wollen der vom FC Liverpool zu Paris St. Germain wechselnde Mittelfeldspieler und die niederländische Fußball-Nationalmannschaft ein Zeichen gegen Ausgrenzung und für Inklusion setzen.
"Wir sind gegen jede Form von Ausgrenzung und Diskriminierung. Wir hoffen, auf diese Art und Weise jeden, der sich irgendwo auf der Welt diskriminiert fühlt, zu unterstützen", sagte Wijnaldum.
Schon im vergangenen Jahr hatte die Elftal vor einem Testspiel in Spanien Aufwärmshirts mit der Aufschrift "One Love" getragen. Auch bei den WM-Qualifikationsspielen im März prangte das Logo auf den Shirts.
12:20 Uhr
Jubelverbot in Tokio
Jubelnde Fans in inniger Umarmung, singende Anhänger auf den Tribünen: Nach 15 Monaten Pandemie sind die Bilder, die von der Fußball-EM um die Welt gehen, gewöhnungsbedürftig. Bei den Olympischen Spielen in Tokio (23. Juli bis 8. August) wird es sie nicht geben. "In Europa sind die Stadien voller Feierlichkeiten", sagte Seiko Hashimoto, Chefin des Organisationskomitees der Sommerspiele: "Leider können wir das nicht tun."
Um die Sicherheit von Olympia zu gewährleisten, müssten eben diese Feierlichkeiten "unterdrückt werden", betonte Hashimoto. Dafür sollen strenge Regeln sorgen, die die Organisatoren am Mittwoch bekannt gaben.
So dürfen die maximal 10.000 heimischen Fans, die pro Wettkampf zugelassen sind, nicht jubeln oder "direkten Kontakt zu anderen Zuschauern aufnehmen", Alkohol gibt es nicht. Nach dem Ende der Wettkämpfe sollen die Sportstätten sofort verlassen werden.
Die Besucher dürfen die Athletinnen und Athleten auch nicht um Autogramme bitten, "verbale Unterstützung auszudrücken" ist ebenso untersagt wie "jede Form des Jubels, der eine Menschenmenge erzeugen könnte".
Bereits beim Einlass soll streng kontrolliert werden. Die Temperatur der Fans wird vor dem Betreten der Sportstätte gemessen, eine Maske ist Pflicht. Sollte nach der Messung kein Zutritt möglich sein, wird den Zuschauern das Ticket nicht zurückerstattet.
11:44 Uhr
Ungarns Vereine stehen hinter Orban: Stadien sollen in Nationalfarben leuchten
Nach der Diskussion um die Regenbogen-Beleuchtung der Münchner Arena wollen mehrere ungarische Vereine während der EM-Partie zwischen Ungarn und Deutschland ihre Stadien in den Nationalfarben beleuchten. Gabor Kubatov, Präsident von Ungarns größtem Klub Ferencvaros, rief die Vereine zu dieser Aktion über Facebook auf. "Lasst uns alle Stadien rot-weiß-grün färben! Heimat vor allem!", schrieb Kubatov, der auch Vizepräsident der regierenden Fidesz-Partei von Ministerpräsident Viktor Orban ist.
Die Initiative geht laut Kubatov auf eine Ultra-Gruppe von Ferencvaros zurück, die sich über die "provokativen Nachrichten" im Rahmen der Regenbogen-Beleuchtung in München beschwerte.
Der Aktion schlossen sich bisher unter anderem MTK Budapest und DVSC aus Debrecen an, deren Management ebenfalls mit Fidesz-Politikern in Verbindung steht.
11:08 Uhr
"Großartiger Mensch": Klinsmann adelt Löw
(Foto: picture alliance / Pressefoto Baumann)
Jürgen Klinsmann lobt Bundestrainer Joachim Löw in den höchsten Tönen und wünscht seinem ehemaligen Assistenten den bestmöglichen Abschied bei der Fußball-Europameisterschaft. "Es gibt so viel, auf das er stolz sein kann. Nicht nur, dass er uns 2014 zum Weltmeister gemacht hat. Er hat 15 Jahre lang exzellente strategische Arbeit geleistet", schrieb Ex-Bundestrainer Klinsmann in einer BBC-Kolumne.
"Aber vor allem ist er ein großartiger Mensch. Loyal, vertrauenswürdig und immer für einen Spaß zu haben. Joachim ist ein brillanter Trainer, aber ein bescheidener Mann."
Nach der Europameisterschaft beendet Löw seine Karriere als Bundestrainer. Klinsmann hatte ihn einst 2004 als Co-Trainer zur Nationalmannschaft geholt. Zum Abschied wünscht der 56-Jährige ihm nun den EM-Titel, den Pokal sieht Klinsmann aber nicht zwangsläufig als wichtigstes Kriterium für ein erfolgreiches deutsches Turnier an.
"Wie wir spielen, wird sehr wichtig sein", schrieb Klinsmann vor dem abschließenden deutschen Gruppenspiel gegen Ungarn. "Wenn wir wieder spielen wie gegen Portugal in unserem letzten Spiel, mit aufregendem Fußball, dann würden die Menschen Joachim den größten Respekt für seine Arbeit zollen, auch wenn wir es nur ins Halbfinale schaffen sollten."
10:40 Uhr
Was Müller vom Gruppenfinale gegen Ungarn erwartet
Thomas Müller glaubt fest an den Einzug der deutschen Fußball-Nationalmannschaft ins EM-Achtelfinale, auch wenn er im entscheidenden Gruppenspiel gegen Ungarn ausfallen sollte. "Wir werden alles in die Waagschale werfen, um da auch zu überzeugen. Mit eurer Unterstützung packen wir das", sagte Müller bei Instagram an die Fans gerichtet.
Ob der Antreiber nach seiner Kapselverletzung im Knie mitwirken kann, entscheidet sich im Tagesverlauf. So oder so erwartet er "eine zähe Nummer". Ungarn sei sehr "kampfstark".
Mit dem überzeugenden Sieg gegen Titelverteidiger Portugal (4:2) habe man aber "den Grundstein gelegt fürs Weiterkommen und auch vielleicht für so eine kleine Euphorie gesorgt".
Gegen Ungarn genügt der DFB-Auswahl ein Punkt zum Einzug in die zweite Turnierphase.
Im Gruppenfinale der Fußball-EM steht die deutsche Nationalmannschaft Ungarn gegenüber. Die Orakel-Zwillinge Jakob und Noël scheinen sich ihrer Sache sicher zu sein, als sie den Sieger der Partie prophezeien. Immerhin lagen sie bereits mit ihrem Tipp beim Portugal-Spiel richtig.
09:54 Uhr
Nach Coming-out: Viel Support für Raiders-Profi, NFL spendet 100.000 Dollar
Nach dem Coming-out von Football-Profi Carl Nassib als erstem offen schwulen aktiven NFL-Spieler spendet die Liga ebenfalls 100.000 US-Dollar an das Trevor-Project.
Nassib, Defensive End bei den Las Vegas Raiders, hatte tags zuvor seine Homosexualität öffentlich gemacht und eine 100.000-Dollar-Spende an die Hilfsorganisation angekündigt, die sich unter anderem mit einem Seelsorgetelefon um junge LGBTQ+-Menschen kümmert. Die englische Abkürzung LGBTQ+ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans- und queere Menschen, das Pluszeichen ist Platzhalter für weitere Identitäten und Geschlechter.
Nassib steht vor seiner sechsten Saison in der NFL und war vor seinem Wechsel zu den Raiders im Sommer 2020 je zwei Jahre für die Cleveland Browns und die Tamba Bay Buccaneers aktiv. Die nächste Spielzeit beginnt im September.
Das nennt man wohl ein Eigentor: Die UEFA verbietet eine in Regenbogenfarben leuchtende Allianz-Arena - und erntet dafür neben massiver Kritik vor allem noch mehr Regenbogen-Flaggen. Auch die Deutsche Bahn schaltet sich in die Debatte ein und holt zum bunten Seitenhieb aus.
07:54 Uhr
Ungesichert auf Brückenbögen: Dieses Video ist nichts für schwache Nerven
Bouldering ist auch hierzulande ein Trendsport. Dabei wird ohne Seil an Wänden oder Felsen entlang geklettert, nur unter Einsatz des eignen Körpers. In Spanien liefern sich die besten Free-Solo-Kletterer beeindruckende Wettläufe - wer zuerst einen Brückenbogen erklimmt, gewinnt.
07:20 Uhr
Claudia Roth attackiert UEFA: Verhalten in Regenbogen-Frage inakzeptabel und absurd
Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth hat die Entscheidung der Europäischen Fußball-Union (UEFA) in der Münchner Regenbogen-Frage scharf kritisiert. "Schon die Ermittlungen gegen Manuel Neuer zum Tragen einer Regenbogenbinde waren absurd, mit dieser Entscheidung verliert die UEFA nun jegliche Glaubwürdigkeit", sagte Roth der "Augsburger Allgemeinen". Das Verhalten des Verbandes sei "inakzeptabel".
Mit dem Verbot des Münchner Vorhabens, das Stadion während des letzten Vorrundenspiels der deutschen Nationalmannschaft am Mittwoch gegen Ungarn (21 Uhr/ZDF, MagentaTV und im Liveticker auf ntv.de) in Regenbogenfarben erstrahlen zu lassen, maße sich die UEFA an, "in der Manier von autokratischen Machthabern zu definieren, was die gesellschaftspolitische Rolle von Sport und Sportveranstaltungen ist", sagte Roth.
Die Ankündigungen vieler Fußball-Bundesligisten, die am Mittwochabend ihre Stadien in Regenbogenfarben beleuchten wollen, begrüßte Roth ausdrücklich. Dies sei "ein deutliches Zeichen der Solidarität und Unterstützung mit der Landeshauptstadt München, den Fußballvereinen, allen Spielerinnen und Spielern und Fans".
06:54 Uhr
Luka Modric zaubert noch einmal - Alle Highlights der gestrigen Spiele im Video
Die meisten Pässe, die meisten Ballkontakte, ein Zaubertor und ein Assist: Als Kroatien Luka Modric brauchte, war der Maestro da. Nach dem 3:1 (1:1) beim Gruppenfinale in Schottland und dem Einzug ins EM-Achtelfinale bekam der Kapitän des Vizeweltmeisters für seinen starken Auftritt inklusive Geniestreich natürlich ein Sonderlob von seinem Trainer.
"Niemand weiß, wie Luka es schafft, weiterhin so zu spielen. Man würde erwarten, dass er nachlässt, dass er an Energie verliert, aber er ist immer noch die Kraft, die das ganze Team antreibt. Er gibt nicht auf. Ich bin sehr stolz, so einen Spieler in unserem Team zu haben", sagte Zlatko Dalic und lobte auch das "exzellente Tor" des früheren Weltfußballers, das ihn an Modrics tollen Distanzschuss beim 3:0 gegen Argentinien in der WM-Vorrunde 2018 erinnerte.
Im Video gibt es natürlich nicht nur Modric, sondern alle Highlights der Spiele Tschechien gegen England und Kroatien gegen Schottland.
06:30 Uhr
Der 91-Jährige, der in ein Auto stieg, um ein WM-Rennen zu fahren
Zasada bekommt einfach nicht genug.
(Foto: imago/CHROMORANGE)
Auch mit 91 Jahren bekommt Sobieslaw Zasada nicht genug. Der Rallye-Europameister aus den Jahren 1966, 1967 und 1971 will trotz fortgeschrittenen Alters noch einmal einen WM-Lauf bestreiten. "Das Leben beginnt mit 90 Jahren, also mache ich das", sagte Zasada. Der Pole wird mit seiner Teilnahme beim kommenden Rennen in Kenia (24. bis 27. Juni) zum ältesten Rallyefahrer der Geschichte.
"Ich möchte sehen, wie es heute aussieht, denn die Rallyes haben sich im Vergleich zur Vergangenheit ein wenig verändert", sagte Zasada einige Tage vor seinem Abflug. Sein Hauptziel beim viertägigen Rennen in Kenia sei es, "das Ende zu erreichen". Seine erste Rallye fuhr der elfmalige polnische Meister im Jahr 1952, seitdem nahm er an 250 Wettkämpfen teil von denen er über 150 gewann.
Auch als Geschäftsmann kann Zasada auf einige Erfolge zurückblicken. 2011 wurde er mit einem geschätzten Vermögen von 460 Millionen Zloty (rund 101 Millionen Euro) vom Wirtschaftsmagazin "Forbes" auf Platz 37 der reichsten Polen gelistet. Die Rallye in Kenia soll nicht seine letzte werden: "Ich werde noch ein Rennen fahren, wenn ich 100 werde."
06:01 Uhr
Der 23. Juni hat schon einmal einen Bundestrainer gestürzt
Rudi Völler konnte es nicht fassen, er hatte allen Kredit verspielt.
Vor 17 Jahren lag der deutsche Fußball mal wieder am Boden. Drei enttäuschende Spiele in der Vorrunde der Euro 2004 in Portugal. Das letzte Spiel von Rudi Völler als Bundestrainer. Noch zwei Jahre zuvor hatte er die Nationalmannschaft ins Finale der WM 2002 geführt, doch nach einer 1:2 Niederlage gegen die B-Elf der Tschechen war Schluss. Legendär sicher das 0:0 gegen Lettland am zweiten Spieltag, es war das letzte Hallo des Rumpelfußballs.
Zwei Jahre vor der Heim-WM 2006 lag der deutsche Fußball somit - mal wieder - am Boden. "Ich bin traurig und enttäuscht von der Gesamtleistung der Mannschaft", sagte der damalige DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder und kündigte an, er wolle von Völler und Assistent Michael Skibbe nun "genau wissen, wohin die Reise in die Zukunft geht".
Die Antwort erhielt "MV" nur einen Tag später: Der im Fußballvolk ungebrochen beliebte Völler trat zurück. "Ich habe bis 2006 nicht mehr den Kredit, etwas auszuprobieren und auch Spiele zu verlieren", legte Völler seine Beweggründe offen, "das kann nur einer, der unbefleckt ist, der nicht persönlich den Rucksack mit dem EM-Vorrunden-Aus schleppen muss."
Nach langer Suche folgte auf Völler dann Jürgen Klinsmann und mit ihm auch Joachim Löw, der, wenn es heute gegen die Ungarn nicht läuft, auf den Tag genau 17 Jahre nach der Niederlage gegen Tschechien auch sein letztes Spiel als Bundestrainer leiten könnte. So wird es nicht kommen.