Ein Gericht schickt Gustl Mollath für mehr als sieben Jahre in eine Psychiatrie - zu Unrecht, wie sich schließlich herausstellt. Jetzt bekommt das prominente Justizopfer eine hohe Entschädigungssumme zugesprochen.
Der Fall sorgt lange für Aufsehen: Mehr als sieben Jahre muss Gustl Mollath gegen seinen Willen in einer Psychiatrie in Bayern verbringen. Nun kann der 62-Jährige auf eine hohe Entschädigung hoffen: Das Landgericht München nennt seine Ansprüche beim Prozessauftakt "plausibel".
Sieben Jahre saß Gustl Mollath gegen seinen Willen in der Psychiatrie und fordert dafür Entschädigung vom Land Bayern. Mit den bisher gebotenen 170.000 Euro sei sein Schaden nicht abgedeckt, sagt er. Nun will Mollath den Rechtsweg gehen.
Der Mord an einem Kind hatte 1986 einen jungen Mann in die geschlossene Psychiatrie gebracht. 1997 taucht das Geständnis eines anderen Mannes auf. Doch erst jetzt gibt es ein Wiederaufnahmeverfahren des Falls.
"Im Zweifel für den Angeklagten": Mit einem Freispruch zweiter oder dritter Klasse gibt sich Gustl Mollath nicht zufrieden. Er will das Urteil des Landgerichts Regensburg anfechten, das in ihm einen Gewalttäter sieht. Doch ist eine Revision überhaupt zulässig?
Gustl Mollath ist unzufrieden mit dem Urteilsspruch der Regensburger Richter, weil sie in ihm noch immer einen Gewalttäter sehen. Bei n-tv spricht er über seinen Frust und seine Pläne für die Zukunft.
Die Freiheit war Gustl Mollath sicher. Spannend war jedoch die Frage, ob das Landgericht Regensburg von der Schuld oder Unschuld des Nürnbergers überzeugt ist und ob ihm für sieben Jahre Psychiatrie-Aufenthalt eine Entschädigung zusteht.
Gustl Mollath ist laut Staatsanwaltschaft ein prügelnder Ehemann und Reifenstecher. Gemeingefährlich war der Nürnberger aber zu keinem Zeitpunkt. Mollath und sein Anwalt bestreiten die Vorwürfe und glauben an eine Intrige.
Seit mehr als zehn Jahren beschäftigt der Fall Gustl Mollath die Justiz. Nun steht das Wiederaufnahmeverfahren offenbar kurz vor dem Abschluss. Mollath beteuert weiterhin seine Unschuld und bekräftigt noch einmal die Anschuldigungen gegen seine Frau.
Genug ist genug. Gerhard Strate und Johannes Rauwald wollen Gustl Mollath nicht länger verteidigen - und beantragen ihre Entpflichtung. Strate spricht von einem Angriff auf seine Ehre. Doch vergebens, die Oberste Richterin bleibt stur.
Nach einem Streit kommt es zum Eklat zwischen Gustl Mollath und seinen Anwälten: Verteidiger Strate mutmaßt, Mollath könne "nicht mehr zwischen Freund und Feind unterscheiden", Mollath selbst ist ebenfalls überrascht.
Eine Zeugin dreht ihre Aussage komplett um, ein Zeuge bezichtigt die Ex-Frau des mutmaßlichen Justizopfers Mollath eines Komplotts gegen ihren Mann. Im Wiederaufnahmeverfahren gegen Gustl Mollath steckt noch viel Widersprüchliches.
In Regensburg kämpft Gustl Mollath in seinem Wiederaufnahmeverfahren um seine Reputation. Als erstes will er den Gerichtspsychiater aus dem Saal schicken.
Schwarzgeldkonten, angebliche Wahnvorstellungen und allmächtige Richter: Der Fall Gustl Mollath ist einer der unglaublichsten Justizskandale der letzten Jahre. Jetzt startet das Wiederaufnahmeverfahren und Mollath kann hoffen. Von Solveig Bach
Am Ende kann kein einziger Sachbeweis für das Geständnis von Ulvi K. gefunden werden. Im Wiederaufnahmeverfahren wird er freigesprochen. Doch was nach einem Sieg der unabhängigen Justiz aussieht, verdeckt nur mühsam, wie häufig in deutschen Gerichtssälen Fehlurteile fallen. Von Solveig Bach
Der Streit zwischen Justiz-Opfer Gustl Mollath und dem OLG Bamberg geht in die nächste Runde. Nach einer erfolgreichen Beschwerde im letzten Jahr, legt Mollath jetzt erneut Verfassungsbeschwerde ein. Für einen anderen Prozess könnte deren Ausgang enorm wichtig sein.