Berechnungen des IW 326100 Arbeitskräfte fehlen aktuell in sogenannten MINT-Berufen
23.11.2022, 13:46 Uhr
(Foto: picture alliance / Rupert Oberhäuser)
Trotz Konjunktureintrübung als Folge des Ukraine-Krieges fehlen in Deutschland immer mehr Arbeitskräfte in den sogenannten MINT-Berufen Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Nach am Mittwoch veröffentlichten bereinigten Berechnungen des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) fehlten im Oktober 2022 326.100 Personen, um alle angebotenen Stellen zu besetzen.
Dies liegt deutlich über dem Oktober-Wert von 263.000 im Jahr 2019 vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Die größte Engpassgruppe hätten im Oktober die MINT-Facharbeiter gebildet. Die größten Engpässe gebe es in den Energie- und Elektroberufen, der Maschinen- und Fahrzeugtechnik sowie in den IT-Berufen.
Ein großer Teil des jährlichen Nachwuchses in den MINT-Berufen wird der Studie zufolge allein dafür benötigt, aus Altersgründen ausscheidende Beschäftigte zu ersetzen. In den akademischen MINT-Berufen liege der Ersatzbedarf bei mehr als zwei Drittel der Absolventinnen und Absolventen. Das jährliche Neuangebot an beruflich qualifizierten MINT-Facharbeiterinnen und -Facharbeitern werde in den kommenden Jahren deutlich unter dem demografischen Ersatzbedarf liegen. Ohne ausländische MINT-Beschäftigte wäre die MINT-Lücke demnach um 340.000 Personen größer. Das Beschäftigungswachstum unter Ausländern sei besonders hoch. Auch der Frauenanteil in den MINT-Berufen steige, aber in geringerem Ausmaß als bei ausländischen Beschäftigten.
Quelle: ntv.de, RTS