Kurznachrichten

Kritik an Polizeigewalt Besorgniserregende Zahl von Polizeigewalt-Fällen gegen Ausländer in der Schweiz

Baden-Württemberg setzt auf einen Deal zwischen der EU und der Schweiz. (Symbolbild)

Baden-Württemberg setzt auf einen Deal zwischen der EU und der Schweiz. (Symbolbild)

(Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dp)

Die Anzahl der Fälle von Polizeigewalt in der französischsprachigen Schweiz gegen ausländische Staatsbürger sind einem neuen Bericht des Europarats zufolge von "besorgniserregendem" Ausmaß. Das Anti-Folter-Komitee (CPT) des Europarats, dem auch die Schweiz angehört, prangerte in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht den exzessiven Einsatz von Bissen durch Polizeihunde, Schlägen mit Schlagstöcken, Kopfstößen, Faustschlägen und Fußtritten sowie gewaltsamen Niederdrückens zu Boden an.

Das CPT hatte im März 2024 vier Kantone der Romandie, also der französischen Schweiz, besucht, namentlich Freiburg, Genf, Wallis und Waadt. Besonders im Kanton Genf sammelte die Untersuchung viele Vorwürfe ausländischer Staatsbürger über vorsätzliche Misshandlungen, die laut dem Bericht darauf hindeuten, "dass Polizeigewalt eine anhaltende Praxis ist".

Der Polizei des Kantons Waadt warf der Bericht vor, Angeklagte "unter unangemessenen Bedingungen und für Zeiträume von bis zu mehreren Wochen, also weit über die gesetzliche Höchstgrenze von 48 Stunden hinaus" in Zellen in Polizeigebäuden festzuhalten. Diese Praxis müsse sofort beendet werden, forderte der Bericht.

Darüber hinaus sei, vor allem in den Kantonen Genf und Waadt, die Überbelegung von Gefängnissen ein großes Problem. Zum Zeitpunkt der Untersuchung hatte etwa die Belegungsrate im Gefängnis Bois-Mermet VD 166 Prozent und in Champ-Dollon GE 132 Prozent betragen.

Quelle: ntv.de, AFP

Regionales
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen