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Peking stellt Anspruch China beansprucht Entscheidungsrecht bei Ernennung des nächsten Dalai Lama

Chinas Außenamtssprecherin antwortete auf eine Frage zur Entstehung des Coronavirus. (Archivbild)

Chinas Außenamtssprecherin antwortete auf eine Frage zur Entstehung des Coronavirus. (Archivbild)

(Foto: Johannes Neudecker/dpa)

China pocht auf seine Entscheidungsbefugnis bei der Ernennung eines Nachfolgers des Dalai Lama. "Die Reinkarnation großer buddhistischer Persönlichkeiten wie des Dalai Lama und des Panchen Lama muss durch Losziehung aus der Goldenen Urne bestimmt und anschließend von der Zentralregierung genehmigt werden", sagte Außenamtssprecherin Mao Ning am Mittwoch in Peking.

Der Dalai Lama hatte kurz zuvor in einer Videobotschaft bekräftigt, dass nach seinem Tod "die Institution des Dalai Lama fortgeführt wird". Zugleich betonte der 89-Jährige, dass die Befugnis für die Identifizierung des nächsten geistlichen Oberhaupts der Tibeter "ausschließlich" bei seinem Büro mit Sitz in Indien liege. "Niemand sonst hat irgendeine Autorität, sich in diese Angelegenheit einzumischen", sagte Tenzin Gyatso, der für die Tibeter die 14. Reinkarnation des Dalai Lama in 600 Jahren ist.

Viele Exil-Tibeter befürchten, dass China versuchen könnte, durch die Ernennung eines Nachfolgers für den Dalai Lama seine Kontrolle über Tibet zu stärken. Das geistliche Oberhaupt und tausende andere Tibeter leben seit der Niederschlagung ihres Aufstands gegen die chinesische Herrschaft 1959 im Exil in Indien. China bezeichnet den Dalai Lama als "Separatisten". Er hingegen sieht sich als "einfachen buddhistischen Mönch".

Weltweit wird der Dalai Lama als friedlicher Verfechter der Freiheit Tibets geachtet. Politisch hat er offiziell keine Macht mehr. Er übergab diese 2011 an eine Exilregierung, die von rund 130.000 Tibetern weltweit gewählt wurde und ihren Sitz im Norden Indiens in einem Vorort von Dharamsala hat.

Quelle: ntv.de, AFP

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