Neue Richtlinien in FilmbrancheDeutsches Kino führt Verhaltenskodex für respektvolleres Miteinander ein

Bei Dreharbeiten für Kino- und Fernsehfilme in Deutschland soll es respektvoller zugehen. Die Branche gibt sich dazu einen eigens erarbeiteten Verhaltenskodex. Im "Respect Code Film" steht, dass weder sexualisierte Belästigung und Gewalt, Diskriminierung, Stalking, Mobbing noch respektloses Verhalten toleriert werden.
Er soll bei jeder Phase einer Filmproduktion einschließlich Castings und Dienstreisen gelten. Hinter dem Kodex stehen unter anderem Sender und Produzenten.
Der Chef und Sprecher des Gesamtvorstands der Produktionsallianz, Björn Böhning, sagte der Deutschen Presse-Agentur zum Hintergrund, warum es den Kodex jetzt gibt: "Es gab in den letzten Jahren immer wieder Fälle von Fehlverhalten einzelner Personen bei Film- und Fernsehproduktionen. Diese waren ganz klar nicht zu dulden und wurden öffentlich von den Unternehmen verurteilt."
Böhning ergänzte: "Es ging um missbilligendes Verhalten, Diskriminierungen und teilweise auch Übergriffe. Das hat uns bewogen, einen branchenweiten Prozess einzuleiten, denn respektvolles, kollegiales Verhalten muss in der Film- und Fernsehbranche in jedem Unternehmen und an jedem Set der Standard sein, und zwar immer."
Laut Produktionsallianz wurde der Kodex neben der Vereinigung unter anderem von ARD, Film-Tochter ARD Degeto, Netflix, ZDF, Verband Privater Medien (Vaunet), Bundesverband Schauspiel, der Gewerkschaft Verdi, Bundesverband Regie und der Deutschen Filmakademie unterzeichnet.