Blick nach PristinaEU fordert nach Kurti-Wahlsieg im Kosovo eine zügige Regierungsbildung

Die EU erwartet nach dem deutlichen Sieg von Ministerpräsident Albin Kurti bei der vorgezogenen Parlamentswahl im Kosovo eine schnelle Regierungsbildung.
Sie rechne mit einer raschen Regierungsbildung, um die das Land lähmende "politische Blockade" zu beenden, sagte die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas am Montag.
Kurti erreichte laut Wahlkommission nach Auszählung fast aller Stimmen bei der Wahl am Sonntag knapp 50 Prozent der Stimmen. Dies steigert seine Chance, die seit fast einem Jahr anhaltende politische Blockade zu beenden.
Bei der Wahl im Februar hatte Kurtis Selbstbestimmungs-Partei (VV) 42 Prozent der Stimmen geholt. Seitdem scheiterte jede Regierungsbildung. Die Neuwahl sollte einen Ausweg aus der Krise bringen. Auch hofft das Kosovo, eines der ärmsten Länder Europas, auf die Freigabe weiterer EU-Gelder.
"Die neue Regierung muss ihre Bemühungen verdoppeln, um die im Zusammenhang mit der EU notwendigen Reformen erfolgreich zu vollenden", erklärte Kallas mit Blick auf den vom Kosovo gestellten Antrag auf einen EU-Beitritt.
Die frühere serbische Provinz Kosovo hatte sich 2008 und damit knapp ein Jahrzehnt nach dem Kosovokrieg für unabhängig erklärt und ist damit das jüngste Land Europas.