Reaktion aus Brüssel EU setzt nach UN-Beschluss Sanktionen gegen Iran wieder in Kraft
29.09.2025, 12:01 Uhr
(Foto: dpa)
Nach der Wiedereinführung der UN-Sanktionen gegen den Iran gelten auch die Sanktionen der Europäischen Union wieder: Die EU-Länder hätten beschlossen, "eine Reihe restriktiver Maßnahmen im Zusammenhang mit den nuklearen Proliferationsaktivitäten des Iran wieder einzuführen", erklärte der Ministerrat der EU am Montag. Die europäischen Sanktionen beinhalten die von der UNO beschlossenen Sanktionen, zudem aber auch das Einfrieren von Guthaben der iranischen Zentralbank sowie verschiedene Handels- und Wirtschaftssanktionen.
Die UN-Sanktionen gegen den Iran waren in der Nacht zum Sonntag wieder in Kraft getreten. Sie zielen unter anderem auf das iranische Atom- und Raketenprogramm ab. Die Sanktionen waren nach dem Atomabkommen von 2015 abgebaut worden. Die sogenannten E3-Staaten Deutschland, Frankreich und Großbritannien hatten Ende August den sogenannten Snapback-Mechanismus aktiviert, nachdem neue Verhandlungen über das iranische Atomprogramm ergebnislos geblieben waren. Dadurch traten die Sanktionen nun automatisch wieder in Kraft.
Westliche Staaten werfen dem Iran vor, nach der Atombombe zu streben. Nach Einschätzung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) ist der Iran das einzige Land ohne eigene Atomwaffen, das Uran auf 60 Prozent anreichert. Zur Herstellung von Atomsprengköpfen ist auf 90 Prozent angereichertes Uran nötig, zur Stromerzeugung mit Atomkraft ist eine Anreicherung auf 3,67 Prozent ausreichend. Teheran versichert beharrlich, sein Atomprogramm lediglich zur zivilen Nutzung zu betreiben.
Quelle: ntv.de, AFP