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Klingbeil zuversichtlich: Eingefrorene russische Vermögen sollen Kriegsfolgen finanzieren

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(Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress)

In der Debatte um die Verwendung der in Europa eingefrorenen russischen Vermögenswerte hat Bundesfinanzminister und Vizekanzler Lars Klingbeil sich zuversichtlich gezeigt. Er sei sich "sicher, dass wir am Ende auch dazu kommen, dass Putin für seinen Krieg bezahlt", sagte Klingbeil am Freitag am Rande des Treffens der EU-Finanzminister in Luxemburg. Es gehe darum, "dass das Ganze rechtssicher ist", betonte der Finanzminister, "aber da sind wir in den letzten Wochen ein Stück vorangekommen".

Über die russischen Vermögenswerte wird seit Monaten intensiv in der EU diskutiert. Ein Vorschlag der EU-Kommission sieht vor, dass rund 140 Milliarden Euro dieses Geldes dazu dienen sollen, sogenannte Reparationsanleihen für die Ukraine zu ermöglichen. Kiew müsste das Geld nur zurückzahlen, wenn es zuvor Reparationszahlungen von Russland erhielte. Allerdings sind noch nicht alle rechtlichen Fragen geklärt. Der belgische Premierminister Bart de Wever, in dessen Land die Vermögenswerte der russischen Zentralbank angelegt sind, warnte letzte Woche vor einem "riskanten Spiel".

Klingbeil sagte in Luxemburg, es sei "völlig klar", dass die belgischen Bedenken ernst genommen werden müssten. "Aber ich sage Ihnen auch sehr klar: Es geht jetzt darum, einen Weg zu finden, wie wir die russischen Vermögen stärker nutzen können in der Finanzierung der Ukraine." Dies sei "der feste Wille", mit dem er in das Treffen gehe und "mit dem auch der Bundeskanzler unterwegs ist". Er sei sicher, dass sich "am Ende Wege finden lassen".

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte vorige Woche beim Treffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in Kopenhagen gesagt, er erwarte für den EU-Gipfel der Staats- und Regierungschefs Ende Oktober in Brüssel eine Entscheidung zu dem Thema.

Quelle: ntv.de, AFP

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