Krankenhausreform Hausärzte und Rettungsdienste kritisieren Pläne
14.02.2023, 10:31 Uhr
(Foto: picture alliance / Flashpic)
Die Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach für eine Krankenhausreform stoßen bei Hausärzten und Rettungsdiensten auf Kritik. "Ein sehr großer Teil der Notfallversorgung findet in den Hausarztpraxen statt, gleichzeitig spielen diese in dem Gutachten de facto keine Rolle", sagte der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Markus Beier, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Eine hochwertige hausärztliche Versorgung sei "der beste Schutz gegen eine kollabierende Notfallversorgung", mahnte Beier. "Statt nur den Missstand zu verwalten, muss das Problem endlich an der Wurzel gepackt und die hausärztliche Versorgung gestärkt werden", verlangte der Verbandsvorsitzende. Es dränge sich der Eindruck auf, dass das Reformkonzept vorrangig aus Sicht der Krankenhäuser und nicht aus Sicht der Patientinnen und Patienten geschrieben worden sei.
Ebenfalls kritisch äußerten sich die Johanniter, die deutschlandweit Rettungsdienste betreiben. Die von Lauterbach geplante stärkere Spezialisierung der Krankenhäuser werde dazu führen, dass "weniger Notaufnahmen existieren werden und wir mit den Rettungswagen weitere Fahrstrecken und damit längere Fahrzeiten haben werden", sagte der Leiter des Geschäftsbereichs Rettung und Medizinische Dienste, Kevin Grigorian, ebenfalls dem RND. Dagegen helfe auch die vorgesehene Errichtung von Integrierten Notfallzentren an den Notaufnahmen wenig.
Quelle: ntv.de, AFP