Studie zu Sozialleistungen Ifo-Institut: Bündelung von Bürgergeld, Wohngeld und Kinderzuschlag könnte Anreize stärken
23.09.2025, 14:33 Uhr
(Foto: dpa)
Eine Zusammenfassung von Bürgergeld, Wohngeld und Kinderzuschlag zu einer Leistung könnte die Arbeitsanreize deutlich erhöhen und zugleich die Staatsfinanzen entlasten. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Ifo Instituts im Auftrag der IHK für München und Oberbayern. Demnach würde die Sozialstaatsreform die deutschlandweit geleisteten Arbeitsstunden um rechnerisch rund 149.000 Vollzeitstellen erhöhen. Die öffentlichen Haushalte könnten dadurch 4,5 Milliarden Euro jährlich einsparen.
Das Institut beschreibt die untersuchte Reform als "integriertes Transfersystem 'aus einem Guss'". Ein wichtiger Bestandteil davon sind demnach Regeln dazu, in welchem Umfang sich Sozialleistungen verringern, wenn die Betroffenen arbeiten.
So schlägt das Ifo vor, dass ab einem Bruttoeinkommen von 380 Euro im Monat Alleinstehende ohne Kinder 35 Cent von jedem hinzuverdienten Euro behalten dürfen. Paaren ohne Kinder blieben 20 Cent. Einkommen unter 380 Euro im Monat würde vollständig auf Sozialleistungen angerechnet, wodurch netto nichts übrigbliebe.
Die Forschenden erhoffen sich davon einen Anreiz, "dass Sozialleistungsempfänger nicht nur in einem Kleinstjob arbeiten, sondern eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufnehmen". Bei Haushalten mit Kindern würden Paare hingegen immer 35 Prozent des Zuverdienstes ab dem ersten Euro behalten.
Quelle: ntv.de, AFP