Land vom Bürgerkrieg erschüttertJemen fordert nach saudischem Luftangriff Abzug von VAE-Truppen

Der Präsidentschaftsrat des vom Bürgerkrieg erschütterten Jemen hat die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) aufgefordert, binnen 24 Stunden alle Truppen aus dem Land abzuziehen.
Kurz zuvor hatte die von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition einen Luftangriff auf die südliche Hafenstadt Mukalla geflogen. Der Vorsitzende des Rates, Rashad al-Alimi, kündigte zudem ein Verteidigungsabkommen mit den VAE auf, wie die staatliche Nachrichtenagentur am Dienstag meldete.
In einer Fernsehansprache warf Alimi den Emiraten vor, den inneren Streit im Jemen zu schüren. Es sei "definitiv bestätigt", dass die VAE den separatistischen Südlichen Übergangsrat (STC) "unter Druck gesetzt und angewiesen" hätten, "durch militärische Eskalation die Autorität des Staates zu untergraben und zu rebellieren". Der Luftangriff richtete sich nach Angaben der Koalition gegen ausländische Militärhilfe für die von den VAE unterstützten Separatisten des STC. Deren Offensive in diesem Monat hatte die beiden Golf-Verbündeten Saudi-Arabien und die VAE an den Rand eines direkten Konflikts gebracht.
Die Koalition erklärte, dem "begrenzten Luftangriff" sei die Ankunft von zwei Schiffen aus dem VAE-Hafen Fudschaira am Wochenende ohne ihre Genehmigung vorausgegangen. Nach ihrer Ankunft in Mukalla hätten die Schiffe ihre Ortungssysteme abgeschaltet und große Mengen an Waffen und Kampffahrzeugen zur Unterstützung des STC entladen. Der Angriff habe keine Opfer oder Kollateralschäden verursacht, meldeten saudische Staatsmedien.
Im Jemen herrscht seit 2014 ein Bürgerkrieg. Damals übernahmen die Huthi die Kontrolle über den Norden des Landes einschließlich der Hauptstadt Sanaa. Dies zwang die international anerkannte und von Saudi-Arabien unterstützte Regierung zur Flucht in den Süden, wo sie sich in Aden niederließ.