Lage in der Sahelzone Kreml unterstreicht "ausschließlich friedliche" Lösung im Niger
15.08.2023, 14:41 Uhr
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Inmitten der Krise im Niger hat Malis Militärmachthaber Assimi Goïta mit Russlands Präsident Wladimir Putin telefonisch über die Lage in der Sahelzone gesprochen. Das berichtete Russlands staatliche Nachrichtenagentur Tass. "Konkret unterstrichen wurde die Wichtigkeit einer Regelung der Situation um die Republik Niger mit ausschließlich friedlichen politisch-diplomatischen Mitteln", teilte der Kreml Tass zufolge mit. Weitere Angaben zu Putins Position oder Aussagen machte sie nicht.
Im für die USA und europäische Staaten strategisch wichtigen Niger in Westafrika hatte am 26. Juli das Militär die Macht übernommen. Die westafrikanische Staatengemeinschaft Ecowas droht mit Gewalt gegen die Putschisten. Nigers Nachbarn Mali und Burkina Faso, die nach Putschen bereits von der Ecowas suspendiert sind, haben erklärt, den Niger bei einer möglichen Intervention militärisch zu unterstützen.
Russland ist enger Verbündeter von Goïta, der gegen Terrormilizen in Mali auch auf russische Wagner-Söldner setzt. Offiziell ist nur von Militärausbildern die Rede. Das Militär hatte sich 2020 und 2021 an die Macht geputscht und die Zusammenarbeit unter anderem mit Ex-Kolonialmacht Frankreich beendet. Auch Burkina Faso verfügte nach zwei Putschen 2022 den Abzug der Franzosen und wandte sich Moskau zu.
Russland hat seit dem Putsch ebenso wie die EU und die USA mehrfach die Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung im Niger gefordert. Beobachter sehen keine Anzeichen dafür, dass Russland in den Staatsstreich involviert war, obwohl dieser von Nigrerinnen und Nigrern bei Demonstrationen auch mit russischen Fahnen gefeiert wird.
Quelle: ntv.de, dpa