Kurznachrichten

Bei Angriffen in ÄthiopienMehr als 300 Zivilisten getötet

05.07.2022, 12:02 Uhr
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Viele Menschen sind aus den von einer Dürre betroffenen Gebieten in Somalia geflohen. Rund 13 Millionen Menschen am Horn von Afrika droht eine Hungersnot. (Foto: Farah Abdi Warsameh/AP/dpa)

Bei einem vermutlich ethnisch motivierten Angriff in Äthiopien sind einem Augenzeugen zufolge mehr als 300 Zivilisten getötet worden. Unbekannte hatten am Montag in der Region Oromia Zivilisten vor allem der Volksgruppe der Amhara angegriffen.

"Jetzt werden Tote eingesammelt, bisher sind es 320 Leichen, aber die vollständige Zahl ist noch nicht bekannt", sagte der Augenzeuge, der anonym bleiben wollte, dem regionalen Fernsehsender AMC. Die Bevölkerung befürchtet weitere Auseinandersetzungen, viele Menschen sind nach Angaben des Zeugen auf der Flucht.

"Die meisten der Opfer sind Frauen und Kinder. Sie haben jeden getötet, den sie finden konnten", sagte ein weiterer Augenzeuge, Abadu Hassen, der Deutschen Presse-Agentur.

Die äthiopische Menschenrechtskommission (EHRC) forderte am Dienstag die "dringende Verstärkung" der staatlichen Sicherheitskräfte in der Region, in der sich auch die Hauptstadt Addis Abeba befindet.

Auch die Oppositionspartei «Äthiopische Bürger für Soziale Gerechtigkeit» beklagte, die Regierung gewähre Zivilisten zu wenig Schutz vor ethnisch motivierter Gewalt.

Premierminister Abiy Ahmed hatte «das Massaker» am Montagabend in sozialen Medien bestätigt und die Rebellengruppe Oromo-Befreiungsarmee (OLA) beschuldigt.

Quelle: ntv.de, dpa