Politische Stimmung Mehrheit fordert schnellere Neuwahlen nach Ampel-Aus
08.11.2024, 11:01 Uhr
Im nächsten Jahr wird ein neuer Bundestag gewählt - die Frage ist nur: wann? (Symbolbild)
(Foto: Arne Dedert/dpa)
Eine Mehrheit der Wählerinnen und Wähler in Deutschland wünscht sich nach dem Bruch der Ampel-Koalition zügige Neuwahlen. Die Union mit Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) würde dabei mit Abstand stärkste Kraft werden. Dies geht aus Umfragen von ARD und ZDF hervor, die am Freitag vorgelegt wurden. Der Plan von Kanzler Olaf Scholz (SPD), erst im März 2025 wählen zu lassen, wird nur von einer Minderheit unterstützt.
Ganz grundsätzlich stößt das vorzeitige Ende der als zerstritten wahrgenommenen Koalition auf deutliche Zustimmung. Im "Deutschlandtrend" der ARD sagten 59 Prozent, sie fänden die Entwicklung gut oder sehr gut. Das "Politbarometer" des ZDF fragte die Bürgerinnen und Bürger ganz generell nach ihrer Meinung zu vorgezogenen Neuwahlen: 84 Prozent gaben an, dass sie das grundsätzlich gut finden.
Parteipolitisch ist der Termin für die Wahl umstritten - die Opposition will früher wählen lassen als vom Kanzler geplant. Im ZDF-"Politbarometer" befürworten 30 Prozent wie Scholz eine Neuwahl im März, 54 Prozent wünschen sich einen früheren Termin. Zu ähnlichen Befunden kommt der "Deutschlandtrend" der ARD: 65 Prozent wollen, dass Scholz sofort die Vertrauensfrage im Bundestag stellt, um Neuwahlen zu ermöglichen. 33 Prozent unterstützen den Zeitplan des Kanzlers.
Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die Kanzlerpartei SPD in den beiden Umfragen auf 16 Prozent. Klar auf Platz eins lägen CDU/CSU mit 33 beziehungsweise 34 Prozent. Die Grünen kämen auf zwölf Prozent. Die FDP kommt im ZDF auf drei Prozent und in der ARD auf fünf. Die AfD kommt in beiden Umfragen auf 18 Prozent, das BSW auf sechs.
Quelle: ntv.de, AFP