Dürre in Somalia Millionen Bewohnern droht Hungerkatastrophe
12.04.2022, 14:10 UhrMillionen von Somaliern droht nach Angaben der UNO eine Hungerkatastrophe. Am schlimmsten seien Kinder von der Dürre am Horn von Afrika betroffen, erklärten das Welternährungsprogramm (WFP), die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO), das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (Ocha) und die Kinderhilfsorganisation Unicef am Dienstag in Nairobi.
Die Hungerkrise werde in dem ostafrikanischen Land durch ein gleichzeitiges Eintreten von geringen Niederschlägen, schnell ansteigenden Lebensmittelpreisen und dem Ausfall von Krediten verursacht. "Wir sind soweit, dass wir den Hungernden die Lebensmittel wegnehmen, um die Sterbenden zu ernähren", erklärte der WFP-Vertreter El-Khidir Daloum. Somalia stehe "an der Schwelle einer humanitären Katastrophe".
Inzwischen müssen sechs Millionen Menschen in Somalia, also rund 40 Prozent der Bevölkerung, mit extremer Unsicherheit hinsichtlich der Lebensmittelversorgung zurecht kommen, wie die UN-Organisationen unter Berufung auf eine neue Erhebung weiter mitteilten. Bis zum Jahresende werden nach ihren Schätzungen rund 1,4 Millionen Kinder in Somalia unter akuter Unterernährung leiden.
Die UN-Organisationen konnten nach eigenen Angaben zwei Millionen Menschen Hilfe zukommen lassen. Für 2022 fehle es aber an Geld; ein Spendenaufruf mit dem Ziel, 1,5 Milliarden Dollar (1,4 Milliarden Euro) einzusammeln, sei nur zu 4,4 Prozent erfüllt worden. Bei der Hungersnot 2011 starben in Somalia etwa 260.000 Menschen.
Quelle: ntv.de, AFP