Kurznachrichten

Spannungen mit bosnischen SerbenNATO-Generalsekretär sichert bosnischer Zentralregierung Unterstützung zu

10.03.2025, 15:15 Uhr
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In Davos sprach Rutte am Rande des Weltwirtschaftsforums. (Archivbild) (Foto: Virginia Mayo/AP/dpa)

Angesichts der politischen Spannungen in Bosnien und Herzegowina hat NATO-Generalsekretär Mark Rutte der Zentralregierung seine Unterstützung zugesichert. Das Militärbündnis werde es nicht zulassen, dass in dem Balkanland "ein Sicherheitsvakuum" entstehe, sagte Rutte bei einem Besuch in Sarajevo. In dem Balkanland hatten sich zuletzt die Spannungen mit den bosnischen Serben verschärft.

Die internationale Gemeinschaft sei "präsent und entschlossen, ihre starke Unterstützung fortzusetzen", versicherte Rutte. "Das ist nicht 1992", fügte er mit Blick auf den Bosnienkrieg hinzu, in dem zwischen 1992 und 1995 fast 100.000 Menschen getötet wurden.

Die Situation in Bosnien und Herzegowina ist seit der Verurteilung des bosnischen Serbenführers Milorad Dodik zu einer einjährigen Haftstrafe wegen Missachtung des Hohen Repräsentanten der UNO Ende Februar angespannt. Dodic hatte in der vergangenen Woche ein Gesetz unterzeichnet, mit dem gesamtstaatliche Polizei- und Justizkräfte aus der hauptsächlich von Serben bewohnten Republika Srpska verbannt werden sollen. Dadurch soll der Einfluss der Zentralregierung des Balkanstaates in dem Gebiet eingeschränkt werden.

Das Balkanland ist seit dem Dayton-Abkommen aufgeteilt in die überwiegend von bosnischen Serben bewohnte Republika Srpska und die kroatisch-muslimische Föderation Bosnien und Herzegowina. Die beiden halbautonomen Landesteile sind durch eine schwache Zentralregierung miteinander verbunden. Fast ein Drittel der 3,5 Millionen Einwohner Bosniens lebt in der Republika Srpska, deren Gebiet fast die Hälfte des Balkanstaates ausmacht.

Quelle: ntv.de, AFP