Kurznachrichten

Schutz der Minderheit Religiöser Führer der Drusen fordert eigene Region in Syrien

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(Foto: IMAGO/NurPhoto)

Einer der wichtigsten Anführer der religiösen Minderheit der Drusen in Syrien hat die Schaffung einer eigenen Region für seine Gemeinschaft gefordert. Ziel der Gewalt im vergangenen Monat sei es gewesen, "uns als drusische Sekte zu beseitigen", sagte Hikmat al-Hidschri am Montag in der Nähe der Stadt Suwaida, wie die Nachrichtenwebsite "Suwayda 24" berichtete. Al-Hidschri, einer der drei bekannten religiösen Anführer der syrischen Drusen, rief dazu auf, eine "separate Region" zum Schutz der Minderheit zu schaffen.

Mitte Juli hatte es in der Provinz Suwaida im Süden Syriens brutale Kämpfe zwischen der religiösen Minderheit der Drusen und sunnitischen Beduinen gegeben. Regierungstruppen griffen auf Seiten der Beduinen ein, Israel unterstützte die Drusen. Infolge der Gewalt starben nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte etwa 1600 Menschen. Inzwischen gilt eine Waffenruhe.

Die syrischen Behörden hatten erklärt, ihre Truppen hätten eingegriffen, um die Zusammenstöße zu beenden. Unter anderem die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte wirft den Behörden vor, sich auf die Seite der Beduinen gestellt und Übergriffe auf die Drusen und mitunter Hinrichtungen begangen zu haben.

Mitte August hatten in der Provinz Suwaida hunderte Menschen demonstriert und die vorherige Gewalt verurteilt. Sie forderten für die mehrheitlich von Drusen bewohnte Provinz das Recht auf Selbstbestimmung. Manche Demonstranten schwenkten israelische Flaggen. Die syrische Übergangsregierung lehnt eine dezentrale Regierung oder eine Aufteilung des Landes entschieden ab.

Quelle: ntv.de, afp

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