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Bis zum 3. August Russisches Gericht verlängert gegen Anwälte von Nawalny verhängte Untersuchungshaft

Nawalny starb am 16. Februar nach Behördenangaben im Straflager mit dem inoffiziellen Namen "Polarwolf". Die Umstände seines Todes sind nicht geklärt.

Nawalny starb am 16. Februar nach Behördenangaben im Straflager mit dem inoffiziellen Namen "Polarwolf". Die Umstände seines Todes sind nicht geklärt.

(Foto: Pavel Golovkin/AP/dpa)

Ein Gericht in Moskau hat die gegen drei Anwälte des in Haft gestorbenen Kreml-Kritikers Alexej Nawalny verhängte Untersuchungshaft verlängert. Das Gericht habe dem Antrag der Ermittler zugestimmt, die Untersuchungshaft für Alexej Lipzer, Igor Sergunin und Wadim Kobsew "bis zum 3. August" zu verlängern, zitierte die Nachrichtenagentur RIA Nowosti einen Gerichtssprecher. Den Anwälten drohen bei einer Verurteilung bis zu sechs Jahre Gefängnis.

Lipzer, Sergunin und Kobsew waren im Oktober festgenommen worden. Ihnen wird "Extremismus" zur Last gelegt. Die Untersuchungshaft der drei Anwälte ist seitdem bereits mehrfach verlängert worden.

Die Männer werden beschuldigt, dem von 2021 bis zu seinem Tod im Februar in Russland inhaftierten Nawalny Informationen geliefert zu haben, die es ihm ermöglichten, aus seiner Zelle heraus "extremistische Verbrechen zu planen, vorzubereiten (...) und auszuführen", erklärten die Ermittler laut RIA Nowosti. "Wir werden beschuldigt, Informationen an Nawalny weitergegeben zu haben", sagte Kobsew bei der Anhörung und fügte hinzu: "Nawalny braucht die Informationen nicht mehr, er ist tot."

Nawalny, der prominenteste Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin, war nach Angaben der russischen Behörden am 16. Februar in einem Straflager in der Arktis gestorben, wo er eine 19-jährige Haftstrafe absaß. Einen Tag zuvor war der 47-Jährige in einem Video zu sehen, das ihn in offenbar recht guter Verfassung zeigte. Nawalnys Anhänger und zahlreiche westliche Politiker machten die russische Führung und Kreml-Chef Wladimir Putin für den Tod des Oppositionellen verantwortlich.

Der Bürgerrechtsgruppe OWD-Info zufolge sind seit Beginn des Konflikts in der Ukraine fast 20.000 Russen wegen Protesten gegen die Politik des Kremls festgenommen worden. Fast alle wichtigen Oppositionellen sind hinter Gittern oder im Exil.

Quelle: ntv.de, AFP

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