39 Todesopfer durch AngriffeSudans Militärherrscher al-Burhan trifft Verbündeten Präsidenten Ägyptens

Vier Monate nach Beginn der Kämpfe im Sudan ist der Militärmachthaber Abdel Fattah al-Burhan zu seinem Verbündeten in das Nachbarland Ägypten gereist. Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi begrüßte den Armeeschef am Flughafen El-Alamein in Nordägypten, wie das Büro Burhans mitteilte. Es war der erste Auslandsbesuch al-Burhans seit Beginn der Kämpfe.
Der Militärherrscher zeigte sich am Morgen beim Start am Flughafen der Hafenstadt Bur Sudan zum ersten Mal seit Monaten in Zivilkleidung. Er wolle mit dem ägyptischen Präsidenten über die Entwicklungen im Sudan und die Beziehungen zwischen den beiden Staaten beraten, hieß es in Khartum.
Die Armee von al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo liefern sich seit Mitte April Kämpfe in dem ostafrikanischen Land. Mindestens 5000 Todesopfer wurden seither gezählt, die tatsächliche Opferzahl dürfte aber weit höher sein.
Am Dienstag wurden aus Sudans zweitgrößter Stadt Nyala in der Region Darfur im Südwesten neue Angriffe gemeldet. Nach Angaben von Augenzeugen und Ärzten wurden dort bei Raketenangriffen 39 Zivilisten getötet. In Onlinenetzwerken veröffentlichte Bilder zeigen dutzende Leichen; die Echtheit der Bilder konnte nicht sofort überprüft werden. "An einem Tag wurden fünf Familien getötet, andere haben drei oder vier ihrer Angehörigen verloren", sagte der Menschenrechtsaktivist Gouja Ahmed.
Ägypten ist neben der Türkei der wichtigste Verbündete al-Burhans in dem Konflikt. Daglos Miliz wird von den Vereinigten Arabischen Emiraten und der russischen Söldnergruppe Wagner unterstützt. Die Kämpfe haben bisher mehr als 4,6 Millionen Menschen in die Flucht getrieben.